» Es fällt mir auch heute noch schwer, dem Erdbeben in Nepal im Frühjahr 2015 eine gute Seite abzugewinnen. Die Bilder der Zerstörungen und der leidenden Menschen haben sich tief in meine Erinnerung gebrannt.
Im Juli 2015 war ich Mitglied einer Gruppe, die eines der zerstörten Dörfer besuchte. Die Begegnung mit den Bewohnern hinterließ eine schwer greifbare Gefühlslage bei mir. Zwischen Hochachtung für die Leute, wie sie, teils noch traumatisiert, mit ihrem Alltag unter einfachsten Bedingungen zurechtkamen und meinem Gefühl der Ohnmacht, dass wir nicht sofort helfen konnten.
Uns wurde aber bald klar, dass unser Engagement in eine andere Richtung gehen sollte. Also mussten wir den Schmerz, nicht unmittelbar helfen zu können, durch eine Vision für die Zukunft ersetzen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort haben wir etwas gefunden, das aus dem Chaos des Erdbebens etwas Besseres entstehen lassen kann. Unter der Federführung von atmosfair wurden inzwischen 175 Haushalte im Helambu-Gebiet mit Neuer Energie (das ist wörtlich gemeint) ausgestattet. Viele Privathäuser, Schulen oder Krankenstationen haben neue Energieträger durch Biogas, Photovoltaik oder hocheffiziente Öfen, die mit 90 % weniger Brennmaterial auskommen, erhalten, die für saubere Energie sorgen.
Der nächste Schritt ist nun wieder eine Einkommensperspektive aus dem Tourismus zu entwickeln. Die meisten kleinen Hotels und Lodges im Helambu wurden durch das Erdbeben zerstört. Hier geschah bereits im Juli 2015 Erstaunliches: Vier Agenturen, die in Konkurrenz zueinander standen, haben sich mit uns zusammengetan, um gemeinsam mit einigen Lodgebesitzern ihre Häuser im neuen Stil aufzubauen und zu vermarkten – der Climate Trek war geboren. Mit dem Know How der lokalen Partner von atmosfair werden auch diese Lodges ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden. So entsteht der erste klimafreundliche Trekkingpfad Nepals!
Meine zwiespältigen Gefühle vom vergangenen Jahr sind inzwischen weg. Eine große Zuversicht und Vorfreude hat mich erfasst, wenn wir Ihnen ab Herbst 2017 den ersten richtigen Climate Trek anbieten können – weitere werden folgen. «
Ihr Manfred Häupl