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Kleines Land, großes Abenteuer

Eine unvergessliche Reise durch Litauens Natur, Kultur und Geschichte

Auf einer Fläche kaum so groß wie Bayern, liegt im Nordosten Europas ein kleines Land, das zwar nur selten im Rampenlicht steht, sich dafür aber umso häufiger einen festen Platz im Herzen derer, die es bereisen, sichert: Litauen. Gerade einmal 350 Kilometer beträgt die weiteste Entfernung innerhalb des Landes und so genügen meist kurze Distanzen, um den Facettenreichtum Litauens in seiner ganzen Fülle zu erkunden: Von den weiten Sandstränden der berühmten Landzunge „Kurische Nehrung“ über die dichten Wälder und klaren Seen des Landesinneren bis hin zu eindrucksvollen Städten und historischen Dörfern, deren warmherzige Bewohner*innen nur zu gerne die Geschichten und Traditionen ihrer Heimat teilen…

Weite Seen, dichte Wälder und (fast) endlose Sandstrände

Aus der Luft betrachtet müsste Litauens Landschaft wohl aussehen wie ein gigantischer bläulich-grüner Teppich, der die sanften Hügel des Landes bedeckt, denn neben zahlreichen Mooren, Kiefern-, Eichen- und Mischwälder sind es vor allem die über 3.000 glasklaren Seen, die die einzigartige Natur des Landes prägen. Kein Wunder, dass in dieser Idylle auch zahlreiche Tiere zu Hause sind. Neben den in Mitteleuropa heimischen Wildtieren wie Rothirsch, Reh, Fuchs und Wildschwein durchstreifen auch Wölfe und rund 7000 Elche die litauischen Wälder. Und auch die Menschen in Litauen wissen ihren Wald zu schätzen, denn er bietet nicht nur einen wertvollen Erholungsraum, sondern ist auch ein wichtiges Symbol der litauischen Geschichte und Kultur. Als Ort der Ruhe und der Verbindung hat er in Litauen eine tief verwurzelte spirituelle Bedeutung, die sich auch in alten Traditionen und Folklore widerspiegelt. Bei manch einer Litauerin oder einem Litauer drückt sich die Liebe zum Wald sogar im Namen aus, denn die Namen Beržas (Birke), Liepa (Linde) oder Ąžuolas (Eiche) sind hier gängige Vornamen.

Wer sich in den westlichen Teil des Landes begibt, stößt auf Litauens 150 kilometerlangen Zugang zur Ostsee, die im Baltikum übrigens Westsee heißt. Hier reihen sich weiße Sandstrände, idyllische Pinienwälder und kleine Fischerdörfer wie Perlen auf einer Kette aneinander. Ein besonderes Highlight ist die schmale Halbinsel „Kurische Nehrung“, die sich wie ein langer Streifen vor der Küste Litauens erstreckt und deren einzigartige Natur mit der Erklärung zum Nationalpark im Jahr 1990 unter Schutz gestellt wurde. Ausgedehnte Wanderungen und Spaziergänge durch beeindruckende Dünenlandschaften, dichte Wälder und eine artenreiche Flora und Fauna sind hier ein Muss! Mit einer Höhe von rund 50 Metern befindet sich auf der Kurischen Nehrung übrigens eine der höchsten Wanderdünen Europas: die Parnidis-Düne.

Besonders aufmerksame Strandspaziergänger werden hier womöglich ein honiggelbes Schimmern entdecken und kurz darauf einen Bernstein in den Händen halten. Das „Gold der Ostsee“ ist in Litauen besonders verbreitet und wird bei Sturm vom Meeresgrund aufgespült und angeschwemmt und mit etwas Glück von Sammlern entdeckt. Und auch einige professionelle Bernsteinfischer, deren Beruf in Litauen eine lange Tradition hat, suchen, ausgestattet mit speziellen Netzen, nach dem begehrten fossilen Harz. Heute gibt es in Litauen zwar nur noch wenige Dutzend Bernsteinfischer, die das Handwerk von ihren Vätern und Großvätern gelernt haben, dennoch ist es für die Einheimischen weiterhin ein wichtiges Symbol für die Verbundenheit mit der Natur und die Geschichte Litauens.

Das Land der Vögel

Nicht zuletzt Litauens Lage an der Ostsee, seinem milden Klima und abwechslungsreichen Landschaften ist es zu verdanken, dass das Land als wahres Paradies für Vogelbeobachter gilt. Besonders im Frühjahr und im Herbst zieht es viele (Hobby-)Ornithologen an diesen wichtigen Knotenpunkt der Flugroute seltener und geschützter Vögel, die zwischen Winter- und Sommerquartieren wechseln. Wenn die Umgebung von Bewegung und Lebendigkeit erfüllt wird und laute Flügelschläge den Aufbruch zu einer weiten Reise ankündigen, wird man hier Zeuge eines ganz besonderen Naturschauspiels. Und auch abseits der lebhaften Flugzeiten lassen sich in Litauen an den verschiedensten Orten Vögel beobachten. Wenn man genau die Ohren spitzt, kann man in Wassernähe beispielsweise die dumpfen Rufe von Rohrdrommeln hören, die sich vorzugsweise in großen Schilf- und Röhrichtbeständen verstecken. Oder das laute Kullern und Zischen der Birkhähne, die im Frühjahr in den Balzarenen um die besten Plätze kämpfen. Oder man entdeckt eines der etwa 13.000 Weißstorchpaare, die in Litauen durch die Lüfte gleiten und sich auf den Türmen der zahlreichen Kirchen niederlassen. Die Liebe der Litauer für ihre Störche ist dabei so groß, dass sie den Storch 1973 zu ihrem Nationalvogel gekürt haben.

Norditalien des Baltikums

So viel Zeit man auch in der litauischen Wildnis verbringen könnte, den ein oder anderen Abstecher in Litauens historische Dörfer mit ihren bunten Holzhäusern und geschichtsträchtige Städte mit ihren zahlreichen Kirchen, die Litauen den Spitznamen „Norditalien des Baltikums“ eingebracht haben, sollte man sich dennoch nicht entgehen lassen. Da ist zum Beispiel die Hauptstadt Vilnius, in der man wohl endlos durch mittelalterliche Gassen schlendern, romantische Hinterhöfe, mit ihrem italienischen Flair, erkunden könnte und die verschiedensten Architekturstile Süd- und Westeuropas auf engstem Raum vereint vorfindet. Oder – ganz im Süden des Landes, zwischen Kiefern- und Fichtenwäldern – der Kurort Druskininkai, in dem einst schon russische Zaren Erholung gesucht haben und der bekannt für seine salzhaltigen Mineralquellen ist. Oder das Dorf Nida an der Ostsee, mit seinen farbenfrohen Fischerhäusern und seiner entschleunigenden Atmosphäre, die einst auch viele Künstler und Schriftsteller, darunter Thomas Mann, angezogen hat.

Mit BUND-Reisen Litauen erkunden

Gemeinsam mit dem nachhaltigen Reiseveranstalter BUND-Reisen kannst auch du das Land erkunden, in dem die Nationalspeise in Form eines Zeppelins serviert wird, dessen Einwohner eine der ältesten Sprachen der Welt sprechen und in dem mitten im Herzen der Hauptstadt eine selbsternannte Republik liegt, in der es nicht nur eine eigene Verfassung und Währung, sondern gleich vier Nationalflaggen (nämlich eine für jede Jahreszeit) gibt.

Anfang Juni, der Zeit der „weißen Nächte“, wenn die Sonne nur für kurze Zeit untergeht und eine ganz besondere Atmosphäre das Land einnimmt, reist du in einer kleinen Reisegruppe zwölf Tage an die schönsten Orte der südlichsten Baltenrepublik. Reiseleiter Peter Rottner (Landesgeschäftsführer des BUND Naturschutz in Bayern e.V) nimmt dich dabei unter anderem an folgende Orte mit:

Nationalpark Trakai

Der Nationalpark Trakai ist der kleinste der fünf litauischen Nationalparke und umfasst eine malerische Landschaft mit über 30 Seen, dichten Wäldern und sanften Hügeln. Besonders bekannt ist er für die historische Wasserburg Trakai, die auf einer Insel im Galvė-See thront. Diese gotische Burg aus dem 14. Jahrhundert ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Litauens und bietet einen Einblick in die mittelalterliche Geschichte des Landes. Die Burg ist über eine Holzbrücke zu erreichen und beherbergt heute ein Museum mit Ausstellungen zur Geschichte Litauens und der Region Trakai.

Nationalpark Kurische Nehrung

Im Nationalpark der Kurischen Nehrung gibt uns ein Nationalparkmitarbeiter auf einer Wanderung spannende Einblicke in die einzigartige Flora und Fauna der Landzunge, die sich zwischen dem Süden Litauens und der russischen Oblast Kaliningrad erstreckt. Auch einen Besuch in dem idyllischen Fischerdorf Nida mit seinen traditionellen Häusern, in denen einst Thomas Mann seine Sommer verbrachte, lassen wir uns nicht entgehen.

Windenburger Eck

Die Landzunge Windenburger Eck ist wohl der beste Ort für Vogelbeobachtungen in Litauen. Hier treffen wir einen Ornithologen und erfahren, wie nur wenige Meter vom Ufer entfernt mithilfe von großen Fangnetzen und Fangtrichtern wissenschaftliche Erhebungen durchgeführt werden.

Aukstaitija Nationalpark

Der älteste Nationalpark Litauens liegt in Oberlitauen und damit in einer besonders seen- und waldreichen Region. Eine stolze Anzahl von 126 Seen ist hier durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden und bildet so ein Netz aus 70 Kilometern Wasserwegen. Um dieses Labyrinth näher zu erkunden und tiefer in die litauische Wildnis einzutauchen, steigen wir ins Kanu und paddeln auf dem Fluss Šventoji durch eine zauberhafte Welt aus Wald und Wasser. Womöglich können wir dabei auch einen Eisvogel oder andere seltenen Tier- und Pflanzenarten beobachten.

Vilnius

Natürlich statten wir auch Vilnius, Litauens Hauptstadt, mit seiner harmonischen Mischung aus historischem Flair und urbaner Dynamik, einen Besuch ab. Die Altstadt von Vilnius gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist wohl eine der größten und schönsten in Osteuropa. Sie ist geprägt von einer einzigartigen Mischung aus gotischer, barocker, Renaissance- und klassizistischer Architektur, die sich in Kirchen, Gebäuden und verwinkelten Gassen widerspiegelt. Doch Vilnius ist auch ein lebendiges Zentrum der Kunst und Kultur. Das Künstlerviertel Užupis, das sich 1997 zur „unabhängigen Republik“ erklärte, ist bekannt für seine kreativen Bewohner, Kunstinstallationen und besonderen Charme.

Bilder:

Lake in Trakai District – ©Vaidas Gegužis_Lithuania Travel
Dunes in the Curonian Spit – ©Laimonas Ciūnys_Lithuania Travel
Druskininkai © Giedrius Akelis
Trakai Castle © Giedrius Akelis
Kayaking in Aukštaitija national park © Simas Bernotas
Užupis, Vilnius – © Laimonas Ciūnys_Lithuania Travel

Bilder im Textteil, sofern nicht anders angegeben:
© Canva

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