Fasziniert vom nomadischen Leben
Im Jahr 2004 bin ich im Alter von 27 Jahren alleine in die Mongolei gezogen und habe dort meinen Mann Durzi (Gründer von MONGOLICA) kennengelernt. Gemeinsam sind wir viel durch die Mongolei gereist und im Sommer habe ich Reisen für europäische Abenteurer:innen durch die Mongolei geleitet. Elf Jahre haben wir gemeinsam in der Mongolei gelebt, in dieser Zeit wurden unsere 3 Kinder geboren. Zur Einschulung unseres ältesten Sohnes sind wir dann nach Deutschland gezogen. Auch heute noch verbringen wir die Sommermonate in der Mongolei und ich leite Reisen durch dieses faszinierende Land. Wenn ich gefragt werde, was mich in der Mongolei am meisten fasziniert, dann ist es das Leben der Nomaden. In der Mongolei leben auf einer Fläche, die vier mal so groß ist wie Deutschland, lediglich 3,5 Millionen Menschen, von denen 700.000 als Nomaden auf dem weiten Land leben. Es ist immer wieder schön, mit Reisenden bei Nomaden einzukehren und dort auch ein paar Tage zu verbringen.
Sommermonate in der Mongolei
Auch heute noch verbringen wir die Sommermonate in der Mongolei und ich leite Reisen durch dieses faszinierende Land. Wenn ich gefragt werde, was mich in der Mongolei am meisten fasziniert, dann ist es das Leben der Nomaden. In der Mongolei leben auf einer Fläche, die vier mal so groß ist wie Deutschland, lediglich 3,5 Millionen Menschen, von denen 700.000 als Nomaden auf dem weiten Land leben. Es ist immer wieder schön, mit Reisenden bei Nomaden einzukehren und dort auch ein paar Tage zu verbringen.
Unserer beiden Söhne hatten den Wunsch noch einmal länger als nur für die Sommerferien in der Mongolei zu sein und so verbrachten wir als Familie im Sommer 23 sechs Monate in der Mongolei. In dieser Zeit besuchte ich mit meinen beiden Söhnen und meiner Schwägerin verwandte Nomaden in der Mongolei. Die Eltern meines Mannes wuchsen als Nomaden im Herzen der Mongolei in der Provinz Uvurkhangai auf, in dieser Gegend leben auch heute noch viele verwandte Nomaden.

Auch wenn schon viele Jahre seit unserem letzten Besuch vergangen waren, wurden wir empfangen wie alte Freunde. Das ist jedes Mal wieder so faszinierend zu sehen, wie sehr die Nomaden im Moment leben. Sie lassen ihre Arbeit ruhen, kochen Tee und widmen sich ganz ihren Gästen. Im Sommer gibt es in dieser Region die beliebte gegorene Stutenmilch (Airag), die sehr erfrischend und reinigend ist. Hier wird es immer sehr lebhaft, es werden Lieder gesungen und man spürt, wie sehr die Mongolen dieses Getränk und diese Atmosphäre im Sommer genießen. Der Sommer ist nur von kurzer Dauer und die vielen Monate in Schnee, Eis und Kälte verbringen die Nomaden in ihren Zelten (Jurten) mit mehreren Lagen Filz und dem wärmenden Ofen in der Mitte. Mein Lebenstraum ist es, ein ganzes Jahr, durch alle Jahreszeiten, nicht nur den angenehmen Sommer, bei Nomaden zu leben.
Herzlichkeit und Gastfreundschaft
Ihr Alltag passt sich den Bedürfnissen der Tiere an, so beginnt der Tag ganz früh am Morgen mit dem Melken der Tiere, mit der gewonnenen Milch wird Joghurt (tarag) und Sahne (urum) hergestellt und sie dient ebenso als Zutat für den traditionellen Milchtee. Aruul eine Besonderheit der mongolischen Küche, wird aus Joghurt hergestellt, der zunächst gepresst und dann auf dem Jurtendach getrocknet wird.
Es ist so schön zu sehen, wie die Nomaden in ihrer Jurte mit den einfachsten Mitteln alles herstellen, was sie zum Leben benötigen. So besteht eine mongolische Küchenausstattung aus einem Holzofen, einer Schöpfkelle, einem scharfen Messer, einem Holzbrett, 2-3 großen Töpfen, einer Teigrolle und einer Suppenkelle. Die Bereitung der Speisen ist jedes Mal ein großes Ereignis.
Fleisch, Spezialitäten und Milchschnaps
Die Tiere geben nicht nur die Milch, sondern auch das Fleisch, auch hier ist es spannend zu sehen, wie die Nomaden, nachdem ein Tier geschlachtet wurde, alles zu Speisen verarbeiten.
Bei unserem Besuch wurde auch ein Tier geschlachtet und ein Eintopf im Magen des Tieres auf dem Jurtenofen gekocht. Diese Spezialität habe ich das erste Mal genossen und es hat wirklich köstlich geschmeckt. Im Anschluss durfte ich miterleben, wie mongolischer Milchschnaps aus Joghurt gewonnen wurde, dieser milchige Schnaps hat am Ende 10 % Alkohol und schmeckt ganz besonders nach Steppe und Nomadenleben. Aus der Wolle der Tiere werden in der Jurte von Hand Garne gesponnen, die für die Verkleidung der Jurte und auch für das Gespann der Tiere genutzt werden.

In jeder Jurte gibt es eine einfache von Hand angetriebene Nähmaschine, auf der die traditionellen Trachten (deel) von den Nomadinnen selber genäht werden. Die Tiere leben frei und ohne Zäune im Umkreis der Jurte und mehrmals am Tag reiten die Nomaden los, um nach den Tieren zu schauen.
Am Abend werden die kleinsten Tiere zur Jurte getrieben und dort verbringen sie in einem kleinen Gatter geschützt die Nacht.
Zwischen den vielen Tätigkeiten, die im Leben der Nomaden jeden Tag anfallen, gibt es immer wieder Pausen, in denen ein kleines Nickerchen gehalten wird oder benachbarten Nomaden besucht werden oder auch Besuch vorbeikommt. Wenn Nomaden zusammenkommen, ganz besonders am Abend werden Lieder gesungen, gerne auch eine Schale Wodka rumgereicht und es wird sich über den Zustand der Herde ausgetauscht.
Über mongolica
Ende der 1990er Jahre begann ich, Durzii, Gründer von mongolica, vereinzelt Reisen in der Mongolei für Bekannte, Freunde und Interessierte, die das Land kennenlernen wollten, zu veranstalten. Das eigene Land zu bereisen und es mit den Augen anderer zu entdecken und das Land und die Leute anderen Menschen näherzubringen, war etwas ganz Besonderes für mich. Damit war die Idee eines tour operators geboren. Seitdem war ich auf vielen Reisen durch die Mongolei als Reiseleiter und Übersetzer unterwegs. Anfänglich organisierte ich die für die Mongolei typischen großen Rundreisen mit vielen, vielfältigen Reiseerlebnissen, mit dem Ziel, möglichst viel auf einer Reise anzubieten.
Es wurden unterschiedliche Reiseprogramme ausgearbeitet und angeboten. In dieser Zeit habe ich meine Frau kennengelernt, die auch mit großer Freude die Mongolei bereist.
Bilder:
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