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napur tours: Mietwagenreise zu Costa Ricas Naturschönheiten

So oft bin ich schon nach Lateinamerika gereist. Und doch ist es jedes Mal etwas ganz besonderes, innerhalb so kurzer Zeit auf einem anderen Kontinent zu landen. Die Wärme schlägt mir beim Aussteigen entgegen und ich atme erst einmal tief ein. Geschafft! Auf ins Abenteuer!

Auf in den Tortuguero Nationalpark

Ich verlasse früh am nächsten Morgen in einem kleinen Touristenbus die Hauptstadt San José. Sie erwacht langsam, aber es ist fast noch ruhig auf den Straßen und ich freue mich auf die Natur, die mich heute erwartet. Es dämmert noch draußen, aber der Tag lässt nicht mehr lange auf sich warten. Nebel hängt in den Bäumen und die Luft wird immer feuchter je weiter wir die Hauptstadt hinter uns lassen und Richtung Braulio Caillo Nationalpark fahren.

In Guapiles gibt es schließlich ein Frühstück, bevor es dann zum Bootsanleger geht. Das Gepäck wird in Boote verladen und dann fahren ich und andere, internationale Gäste auf den Kanälen weiter in den Tortuguero Nationalpark hinein. Der Regenwald ist erwacht und es gibt viele Vögel zu entdecken. Auch Affen begleiten unsere Fahrt zur Lodge, wo ich die nächsten zwei Nächte verbringe.

Insgesamt schützt der Tortuguero Nationalpark fast 77.000 Hektar Natur, wovon etwa zwei Drittel Regenwald und ein Drittel Meeresfläche sind. Unzählige Tierarten leben in dieser Region, zum Beispiel allein sechs Arten von Meeresschildkröten. Hier konnte der Tourismus in den letzten Jahrzehnten sehr viel Positives bewirken. Früher lebten die Dorfbewohner vom Fang der Schildkröten und deren Eiern.

Die Lodges, Mitarbeiter des Nationalparks und auch private Organisation haben durch kontinuierliche Schulungs- und Bildungsmaßnahmen ein Umdenken erreicht und die Menschen leben heute fast ausschließlich direkt oder indirekt vom Tourismus und tragen dazu bei, die Tiere und Pflanzen zu schützen und diesen beeindruckenden Lebensraum zu bewahren.

Ich habe das Dorf erkundet, die Ruhe genossen und auf zwei Bootsausflügen zu verschiedenen Tageszeiten die Natur erlebt. Ich hatte Zeit, Vögel zu beobachten und die Guides vor Ort waren toll und ganz begeistert von ihrer schönen Heimat.

Karibik hautnah erleben

Anschließend habe ich in Guapiles meinen Mietwagen übernommen und bin an die südliche Karibikküste nach Puerto Viejo de Limón gefahren. Mit einem deutschen Naturführer, der seit vielen Jahren in Costa Rica lebt, habe ich das Gandoca Manzanillo Schutzgebiet entdeckt und bin im Cahuita Nationalpark gewandert. Dort konnte ich eine Faultierfamilie aus nächster Nähe beobachten, unzählige Affen sehen und das entspannte Flair der Karibik in vollen Zügen genießen.

Puerto Viejo de Sarapiqui: Highlight für Naturfans

Danach fuhr ich nach Puerto Viejo de Sarapiqui und habe das Tirimbina Reservat besucht. Hier kann man übernachten und hat viele Ausflugsmöglichkeiten direkt vor der Haustür. Morgens konnte ich mit anderen Interessenten und einem erfahrenen Guide auf Vogelbeobachtungstour gehen und später gab es dann noch eine Schokoladentour. Man kann auch das angeschlossene Reservat auf eigene Faust erkunden und hat auf diese Weise Zeit, innezuhalten und die Natur auf sich wirken zu lassen. Und wer es abenteuerlicher mag: man kann hier tolle Wildwasser-Rafting Touren machen. Das war ein riesiger Spaß!

Vielfalt um den Vulkan Arenal

Weiter ging es dann zum Vulkan Arenal. Hier gibt es viele Hotels, denn der Vulkan Arenal Nationalpark gehört zu den meistbesuchten Zielen des Landes. Die Umgebung bietet aber noch mehr! Trotz meiner Höhenangst habe ich mich zu den Arenal Hanging Bridges getraut und bin dort mehr oder weniger allein den Rundweg gewandert. Das Schöne daran war, dass man sich langsam an die Höhe herantastet. Es beginnt mit kleinen Brücken fast direkt über dem Boden bis hin zu über 40 Meter hohen Hängebrücken, wo man die Natur aus der Vogelperspektive erleben kann. Es war eine herrliche Wanderung, die man ganz in seinem eigenen Tempo gestalten kann.

Neben dem Arenal Nationalpark gibt es noch den Privatpark von ‘68, also vom Ausbruch des Arenal im Jahr 1968. Die Wanderung hier ist etwas aktiver und auch Vogelbeobachter kommen hier mehr auf ihre Kosten. Der Park ist auch weniger frequentiert. Ich habe bei meinem Besuch nur eine andere Familie getroffen. Und wenn man so über die erkalteten Lavafelder läuft und den Blick auf diesen perfekt geformten Vulkankegel hat – das war schon ein besonderes Erlebnis und macht einen auch etwas demütig gegenüber der Natur.

Man kann hier mehrere Tage verbringen, wenn man die Zeit hat und die Gegend ausgiebig erkunden möchte. Es gibt die Venado-Höhlen, die eine dreiviertel Stunde von La Fortuna entfernt sind. Oder man kann den 65 Meter hohen La Fortuna Wasserfall besuchen. Das Baden in dem Wasserbecken am Fuße des Wasserfalls ist erlaubt. So kann man sich hier wunderbar erfrischen nach der Wanderung dorthin.

Mein Tipp: Wer es nicht in den Tortuguero Nationalpark schafft und auch nicht in die Region Boca Tapada im Norden des Landes, dem empfehle ich einen Tagesausflug ins Caño Negro Schutzgebiet, wo man eine schöne Bootssafari machen kann. Wer mehr Zeit hat, kann dort auch zwei Nächte einplanen und die Gegend näher erkunden.

So oft bin ich schon nach Lateinamerika gereist.
Und doch ist es jedes Mal etwas ganz besonderes.

Geheimtipp: Nördliche Pazifikküste

Ich bin nach zwei Nächten weiter an die nördliche Pazifikküste gefahren. Dies ist eher eine abgelegene Region, nicht sehr touristisch. Auf der Finca Cañas Castilla der Schweizer Familie Sutter habe ich mich gleich super wohl gefühlt. Die Finca ist voll bewirtschaftet und schon von der Hängematte der Terrasse aus kann man die Affen in den Baumkronen beobachten. Einfach genial! Hier war ich reiten und man findet an der Küste kleine, einsame Buchten. Auch Tauchen ist hier möglich. Ansonsten genießt man die Ruhe des Landlebens und am Abend die leckere Hausmannskost unter dem Rancho.

Abstecher zum Rincon de la Vieja Vulkan

Auf dem Weg nach Süden habe ich anschließend einen Stopp beim Rincon de la Vieja Nationalpark eingelegt. Um zum Nationalpark zu gelangen, muss man über das Gelände der Hacienda Guachipelin fahren. Entweder zahlt man eine Passage-Gebühr oder man übernachtet direkt dort. Ich habe noch nie so ein lautes Kröten-Konzert gehört, wie an meinen ersten Abend auf dieser Hacienda. Immer, wenn man dachte, dass es vorbei ist, stimmte eine neue Kröte ihr Lied an. Aber zum Glück kehrte auch bei den Froschlurchen irgendwann Ruhe ein.

Man kann von der Hacienda aus zu einem kleinen, schönen Wasserfall wandern oder sich mit einem Shuttle zu natürlichen Thermalquellen fahren lassen, wo man am Abend noch entspannen kann. Wenn man am nächsten Tag zum Rincon de la Vieja Nationalpark fährt und sein Auto geparkt hat, kann man sich am Eingang, wo der Eintritt entrichtet wird, zwischen zwei Wanderungen entscheiden. Dies wird von einem Mitarbeiter des Nationalparks auch schriftlich festgehalten, sodass am Abend auch ganz sicher wieder alle Besucher den Park verlassen haben.  Es gibt eine kürzere und eine längere Tour. Beide sind schön und geben Eindrücke der vulkanischen Aktivitäten dieser Region.

Vielfalt der Reservate im Monteverde Nebelwald

Weiter ging es für mich dann nach Santa Elena im Monteverde Nebelwald. Die beste Unterkunft für mich war die Arco Iris Lodge. Sie ist einfach, klein, hat aber einen ganz besonderen Charme. Zudem ist sie zentral gelegen, sodass man fußläufig in den Ort Santa Elena gehen kann, bietet aber dennoch Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. In dieser Region weiß man vor lauter privaten Reservaten gar nicht, welches man zuerst besuchen soll. Mein Highlight war eine Nachtwanderung. Dabei erlebt man tatsächlich, wie die nachtaktiven Tiere langsam auf Achse gehen und andere Tiere und Vögel sich zur Ruhe setzen. Auch für die Beobachtung von Insekten war diese Tour einfach super interessant.

Persönlicher Tipp: Selvatura Hängebrücken und Curi Cancha Reservat

Ein Muss sind eigentlich auch die Selvatura Hängebrücken, wo man wunderbar durch die Baumwipfel spazieren kann sowie das private Reservat Curi Cancha, dass weniger frequentiert ist. Man kann hier eigentlich überall ohne Guide die Reservate erkunden. Aber ich würde dennoch wenigstens einmal einen Guide empfehlen, weil unser ungeübtes Auge einfach nicht so gut die Tiere erblickt, die es alle zu entdecken gibt. Das lohnt sich auf jeden Fall und die Guides kann man auch direkt vor Ort im Reservat buchen.

Wenn man eine Unterkunft sucht, ist es hier nicht so leicht. Es gibt unzählige Hotels, aber im unteren Preissegment sind die meisten nicht unbedingt empfehlenswert. Oft riechen die Zimmer muffig, da es in dieser Region einfach oft neblig und feucht ist. Die Zimmer verfügen meist nicht über eine Heizung und so wird aus ursprünglich gemütlichen Lodges leider ein kleines Schimmel-Paket. Ausnahme davon ist die Arco Iris Lodge.

Ansonsten würde ich hier tatsächlich eher etwas tiefer in den Geldbeutel greifen und das Senda Monteverde oder Monteverde Lodge & Gardens wählen. Denn wenn man hier Regentage erwischt, dann möchte man wenigstens schöne Zimmer haben, wo man ein gutes Buch lesen oder mal entspannen kann – und nebenbei die Klamotten trocknen können.

Entspannung in Samara auf der Nicoya Halbinsel

Weiter ging meine Reise dann auf die Nicoya Halbinsel und zum Badeort Samara. Das war eine wunderbare Abwechslung nach der Kühle des Nebelwaldes. In dem kleinen Badeort kann man abends noch schön am Strand in einer Bar draußen sitzen, ein Bierchen oder Cocktail schlürfen und den Blick auf den Pazifik genießen. Hier habe ich einfach mal nichts gemacht und die Seele baumeln lassen. Nur einen Abstecher zur Playa Buena Vista habe ich mir nicht nehmen lassen. Hier kann man nämlich ein Schildkrötenprojekt besuchen. Ich war gerade da, als zig kleine Schildkröten versucht haben, den Weg ins Meer zu finden. Einfach unvergesslich!

Lohnt sich der Manuel Antonio Nationalpark bei Quepos?

Nach diesen entspannten Tagen bin ich nach Quepos an die zentrale Pazifikküste gefahren. Ich wollte mir selbst ein Bild machen vom überlaufenden Manuel Antonio Nationalpark. Tatsächlich war der Park klein, mit üppiger Natur und traumhaften Stränden. Aber man merkte am Verhalten der Tiere, dass diese eindeutig zu viel Menschen-Kontakte haben und sich nicht mehr natürlich verhalten. Das fühlte sich für mich bedrückend an und ich würde diesen Park zum Schutz der Natur und Tiere eher meiden.

Traumhafte Pazifiküste bei Uvita

Weiter ging es dann an die südliche, wilde Pazifikküste. Hier kam ich in der traumhaften Finca Bavaria unter. Aus Interesse schaute ich mir auch das Hostel Flutterby direkt am Strand an, was mir auch sehr gut gefiel. Gut essen lässt es sich zudem im Restaurant des Cristal Ballena. Auch hier kann man wunderbar nächtigen – fantastischer Blick aufs Meer inklusive. In dieser Region hätte ich eine ganze Woche bleiben können. Sie bietet viele Ausflugsmöglichkeiten und man kann sehr gut entspannen.

Auf in den Corcovado Nationalpark

Ein letztes Highlight meiner Reise war die Osa Halbinsel mit dem faszinierenden Corcovado Nationalpark. Ausgangspunkt für einen Besuch des „Corcovado“ ist der Ort Sierpe.  Dort stellte ich meinen Mietwagen auf einem gesicherten Parkplatz ab. Anschließend ging es mit dem Boot erst durch die Mangroven und dann übers offene Meer Richtung Drake Bay. Hier wohnte ich etwas abseits in einer von der Gemeinde geführten Lodge. Die Lodge ist so eine Art Projekt, bei dem sich verschiedene Menschen aus der lokalen Gemeinde einbringen können, um sich damit den Lebensunterhalt zu verdienen.

Während meines Aufenthalts habe ich von der Station La Serena aus in einer kleinen internationalen Gruppe eine Wanderung im Corcovado Nationalpark gemacht. Außerdem war ich bei der Isla de Caño Schnorcheln. Es war meine erste Schnorcheltour und ich war absolut beeindruckt von der Unterwasserwelt, die ich hier erleben durfte – ein wirklich unvergessliches Erlebnis.

Die Lodges bucht man am besten als Paket inklusive der Ausflüge. Die Touren starten dann immer ab/bis Sierpe, Flughafen Palma Sur oder der Drake Bay – je nach Anreise.

Man kann den Nationalpark nicht ohne Guide besuchen und die Besucherzahl ist begrenzt. Hier kommen aber nicht so viele Touristen hin, von daher muss man derzeit noch keine Angst haben, keine Eintrittskarte mehr zu erhaschen.

Zwischenstopp im Hochland: Auf der Suche nach dem Quetzal

Auf dem Rückweg ins Zentraltal war meine letzte Station das Hochland inmitten der plötzlich völlig anderen Paramo-Vegetation. Hier wollte ich auf die Suche nach dem Quetzal gehen. Ich hatte ihn im Monteverde Nebelwald nicht entdeckt und erhoffte mir hier mehr Glück.

Ich habe in der Savegre Lodge übernachtet und in den frühen Morgenstunden dann eine Quetzaltour mit weiteren Gästen der Lodge gemacht. Zum Glück waren wir nicht so viele und der Guide wusste genau, wo wir suchen mussten. Es dauerte auch gar nicht so lange, bis wir unseren ersten Quetzal entdeckten und auch fotografieren konnten. Ein zauberhafter Vogel, den bereits die Mayas verehrten.

Ende der Reise im Zentraltal: Zeit für letzte Entdeckungen

Das letzte Stück meiner Reise führte mich über Turrialba und San José nach Alajuela in der Nähe des Flughafens. Wenn man abends seinen Rückflug hat, muss man nicht unbedingt eine letzte Nacht im Zentraltal einplanen. Aber ich wollte mir noch eine letzte, entspannte Nacht vor der Heimreise gönnen und die kleinen Orte Sarchi  (bekannt für seine bunt bemalten Ochsenkarren) und Grecia (lohnenswert wegen seiner interessanten Metallkirche) besuchen. Alternativ kann man auch den Vulkan Poas Nationalpark oder die La Paz Waterfall Gardens besuchen.

Fazit zu meiner Costa Rica Mietwagenreise

Rückblickend kann ich sagen, dass ich überall in Costa Rica sehr nette und herzliche Menschen getroffen habe. Die Guides, die ich hier und da an den einzelnen Orten hatte, waren überall begeistert bei der Sache und bei den Unterkünften im ganzen Land gibt es wirklich kleine Juwelen, welche meine Reise nach Costa Rica zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Noch immer gibt es viele Orte, die ich noch nicht gesehen habe. Aber mit meinen wunderbaren Partnern vor Ort wird sicher auch meine nächste Entdeckungsreise ein voller Erfolg.

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Copyrights Bilder: Headerbild (Brücke ©) Ara Tours

Aras, Tukan, Frosch © Latinconnect

Reitausflug, Kaffeefinca © Stefanie Lange, napur tours

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