Wie ich mal 7 Monate lang in der Karibik „festsaß“
Klingt nach einem schlimmen Schicksal, nicht wahr? Dabei war der Plan doch eigentlich ganz einfach: 4 Wochen Costa Rica – 2,5 Wochen Dominikanische Republik und dann zurück nach Deutschland. Nach einer wundervollen 4-wöchigen Reise durch Costa Rica nutze ich also den Zwischenstopp in Santo Domingo, um meine Mama zu besuchen, die inzwischen seit knapp 10 Jahren in der Dominikanischen Republik wohnt und steige planmäßig aus. Seit sie ausgewandert ist, sehen wir uns nur noch selten und so freue ich mich auf die gemeinsame Zeit. Wir haben zunächst eine kleine 10-tägige Rundreise auf der wunderschönen Halbinsel Samaná im Nordosten des Landes geplant und anschließend bleibe ich noch ein paar Tage bei ihr in Bávaro / Punta Cana, bevor ich zurück nach Deutschland fliege. Doch es kam alles ganz anders … zunächst einmal nehme ich euch aber mit auf unsere Rundreise durch eine der schönsten Regionen der Dominikanischen Republik.
Quer durchs Land nach Las Terrenas
Von Santo Domingo aus fahren wir über die modernste Autobahn der Dominikanischen Republik bis nach Las Terrenas auf der Halbinsel Samaná. Dies ist auch die mit Abstand teuerste Autobahn des Landes, dennoch zahlen wir hier für die ca. 150 km lange Strecke gerade mal ca. 13 €. Wir durchqueren das ganze Land von Süd nach Nord und kommen vorbei an Palmölplantagen, Reisfeldern, Bergen und zahlreichen Viehweiden. Ein Teil des Weges führt auch durch den üppig grünen Nationalpark Los Haitises mit seinen beeindruckenden Felsformationen. An einem Mirador (Aussichtspunkt) kurz vor Las Terrenas bleiben wir stehen und genießen den fantastischen Blick auf einen von Palmen gesäumten Naturstrand.

Unsere Unterkunft ist ein süßes Aparthotel im französischen Kolonialstil mit voll ausgestatteter Küche, einem erfrischenden Pool und direkt gegenüber verläuft der feinkörnige Sandstrand Playa Las Ballenas. An den begeben wir uns auch direkt nach der Ankunft, um im warmen Meer zu baden und den späten Nachmittag entspannt bei einem fruchtigen Cocktail ausklingen zu lassen. Das Frühstück nehmen wir am nächsten Morgen direkt am Strand, mit den Füßen im Sand zu uns. Im Anschluss fahren wir an die Playa Cosón und stellen fest, dass dies genau der Strand ist, den wir vom Mirador aus bei der Anreise schon gesehen haben. Der Sand ist goldbraun und angenehm weich. Wir unternehmen einen ausgedehnten Spaziergang und sind dabei fast die einzigen dort. An einer Stelle, wo ein Fluss gewunden ins Meer mündet und dabei eine kleine Insellandschaft bildet, lassen wir uns von der Bilderbuchidylle einige Momente verzaubern! Das Wasser des Flusses ist nochmal deutlich kälter als das Meer und unglaublich klar. Bei den beiden Hotels gegen Ende des Strandes drehen wir um, wobei wir auf dem Rückweg zum Auto auch von einem kurzen, aber intensiven karibischen Regenschauer überrascht werden – eine herrliche, willkommene Abkühlung auf diesem langen Spaziergang.
El Valle – grünes Tal umgeben von üppiger Natur
Unser nächster Stopp ist El Valle, ein Ort „wo die Welt noch in Ordnung ist“ und an dem es mir persönlich ausgesprochen gut gefällt. Die Anreise ist etwas abenteuerlich, aber der wunderschöne Naturstrand ist es auf jeden Fall wert! Alles ist wunderbar grün und die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite. Die Bewohner teilen die gemeinsame Vision an diesem Ort eine Oase der Nachhaltigkeit zu schaffen, daher finden wir hier fast nur wunderschöne Eco Lodges vor. Wir schlafen in einem romantischen Holzhaus direkt am Strand. Vor unserem Häuschen laufen kleine, süße Schweinchen ihrer Mutter hinterher und vom Zimmer aus können wir dem Rauschen der Wellen lauschen. Nachts flattern Käfer mit leuchtend grünen Augen an uns vorbei und Ochsenfrösche geben ein lautstarkes Konzert zusammen mit den Grillen – Natur hautnah.

Am nächsten Tag steht ein großes Highlight der Reise an: Wir fahren zur Walbeobachtung in der Bucht von Samaná. Zwischen Mitte Januar und Ende März treffen dort mehrere Tausend Buckelwale ein, um sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen. Für unsere Tour haben wir uns das zweistöckige Boot der Meeresbiologin Kim ausgesucht, die uns unterwegs viel Wissenswertes zu den Buckelwalen erzählt. Wir hatten das große Glück im Laufe des Vormittags zahlreichen Walen zu begegnen, ein einmaliges Naturspektakel! Zum Abschluss der Tour genießen wir noch ein paar Stunden auf der Bacardi-Insel Cayo Levantado am weißen Sandstrand und bewundern die Postkartenlandschaft!

An unserem letzten Morgen in dieser Oase der Ruhe gehen wir nach dem Frühstück noch ein wenig am goldbraunen Strand von El Valle spazieren. Wir laufen zunächst nach rechts und bahnen uns den Weg durch ein paar Felsen, hinter denen uns ein weiterer Strandabschnitt erwartet, der nur bei Ebbe zugänglich ist. Am Fuß der palmenbewachsenen Berge kehren wir um. Vorbei an unzähligen Fischerbooten laufen wir bis zum linken Ende des Strandes, wo wir auf einen kühlen Fluss stoßen, der dort ins Meer mündet. Er ist sogar tief genug, um darin zu schwimmen und so klar, dass wir darin einige Fische beobachten können.
Entspannte Atmosphäre in Las Galeras
Die letzten Tage unserer Samana-Rundreise führen uns nach Las Galeras. Der Ort ist sehr ruhig und daher ideal zum Entspannen. Hier gibt es viele französische und italienische Auswanderer und so überrascht es kaum, dass es in der Nähe der sehr guten Pizzeria auch eine anständige Creperie gibt. Unsere erste Unterkunft hier ist eine zauberhafte Eco Lodge, die auf einem Berg vor Las Galeras liegt. Sie ist eingebettet in eine tropische Gartenanlage und hat einen Infinity-Pool, der eine atemberaubende Sicht auf die Bucht von Samaná bietet. Unsere letzte Unterkunft ist ein charmantes Boutique-Hotel im französischen Kolonialstil, ebenfalls mit einem wunderschönen Garten inklusive Yoga-Plattform und kleinem Privatstrand. Die stilvoll eingerichteten Zimmer bieten einen tollen Blick auf das Meer und eine kleine vorgelagerte Insel.
Von hier aus unternehmen wir eine Bootstour zu den drei berühmtesten Stränden der Region. Zunächst fahren wir an die versteckte Playa Frontón, die sich an eine steile Felsklippe schmiegt und nur per Boot oder mittels einer sehr anstrengenden Wanderung erreicht werden kann. Dieser Ort eignet sich ideal zum Schnorcheln! Nach einem kurzen Abstecher zur Playa Madama gelangen wir zur Playa Rincón, einem der schönsten Strände der Dominikanischen Republik. Er liegt in einer lang gezogenen Bucht mit feinem weißem Sand. In einer Ecke hier gibt es typisch dominikanische Garküchen direkt am Strand, von denen jede eine andere Spezialität bietet. Dahinter befindet sich der Caño Frío, ein glasklarer Fluss, den man sowohl per Bootstour durch die Mangroven, als auch zu Fuß vom Ufer aus erkunden kann. Wir lassen uns ein paar kühle Getränke und mit Käse gefüllte frittierte Teigtaschen schmecken. Am anderen Ende des Strandes werden Liegen vermietet und es gibt ein paar touristischere Restaurants.

Mit einem Spaziergang am nächsten Morgen über die imposanten und weitläufigen Brücken von Santa Barbara de Samaná beenden wir unsere Reise auf der tropischen Halbinsel. Samaná zählt wirklich zu einer der schönsten Regionen des Landes und sollte bei keiner Rundreise durch die Dominikanische Republik fehlen!
Auf dem Rückweg legen wir noch einen Stopp am Salto Socoa ein, einem erfrischenden Wasserfall, der entlang der Strecke liegt und zu einer Abkühlung einlädt. Auf der weiteren Fahrt schwelgen wir gemeinsam in Erinnerungen an die vergangenen Tage und zählen unsere Highlights der Reise auf. Ein paar Stunden später, als wir wieder in Bávaro angekommen sind, erhalte ich per E-Mail die Info, dass die Touristik-Messe, zu der ich in Deutschland wollte, ausfällt. Ich freue mich, denn so kann ich noch mehr Zeit im Warmen verbringen und buche meinen Flug auf Mitte April um. Nichtsahnend, dass ab Mitte März alle Flüge gecancelled werden…
Menschenleere Strände und Freiheiten genießen
Obwohl die Dominikanische Republik am 1.7. als erstes Land wieder für den Tourismus öffnete, war der erste erschwingliche One-Way-Flug erst im September verfügbar. So flog ich dann via Paris zurück nach Deutschland – 7 Monate nachdem ich in der Dominikanischen Republik gelandet war. Es ist nicht so, dass man mir nicht „helfen“ wollte, da wieder rauszukommen. Auf die Rückholaktion des Auswärtigen Amtes habe ich jedoch nicht reagiert. Schließlich habe ich die ungeplante Verlängerung meines Aufenthalts auf der Insel wirklich genossen! Hast du das Jahr erraten? 2020, natürlich.

In den weiteren Monaten haben wir viel Zeit gemeinsam verbracht, so viel wie wohl noch nie zuvor, ein wahres Geschenk! Außerdem hatten wir das große Glück eine kleine Katzenfamilie zu beherbergen und aufwachsen zu sehen, die immer noch bei uns wohnt. Da vergeht die Zeit wie im Flug. Wir unternehmen lange Spaziergänge am menschenleeren Strand, vorbei an geschlossenen Hotelanlagen. Machen Spieleabende, schauen den ein oder anderen Serienmarathon und lassen uns leckeres, hausgemachtes Essen schmecken. Tauchen ein in das Gefühl der Freiheit, schwimmen im Mondschein trotz nächtlicher Ausgangssperre. Schließen neue Freundschaften, reiten entspannt am Strand und durch die nahegelegene Bergwelt. Verbringen mal ein Wochenende in Santo Domingo oder eine Übernachtung auf der Isla Saona. Genießen das Leben ohne Zeitdruck!
Während meines Aufenthalts dort habe ich erkannt, wie schön es sein kann, die kalte Jahreszeit in der Karibik zu verbringen und komme seither jeden Winter für 4-5 Monate in die Dominikanische Republik. Das gibt mir die Gelegenheit, dieses wunderbare und abwechslungsreiche Land immer besser kennenzulernen und noch individuellere Reisen zu gestalten. Die Dominikanische Republik hat eben sehr viel mehr zu bieten als nur All-inclusive-Urlaub.
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