Uganda - Mondberge, Gorillas und der undurchdringliche Wald

Abflug von Deutschland.

Frühmorgens Ankunft in Entebbe und Transfer zum Hotel. Wir schlafen aus, der heutige Tag steht zur freien Verfügung. Wir haben Gelegenheit Entebbe, das Ufer des Victoria-Sees, den botanischen Garten zu besuchen und vielleicht den fangfrischen Tilapia zu probieren. Alternativ können wir uns auf eine fakultative, halbtägige Fahrradtour zu den Mabamba Sümpfen begeben, wo wir auf Schuhschnabelpirsch gehen. Abends treffen wir uns im Hotel zum Essen.

Nach einem frühen Frühstück fahren wir gen Westen nach Bigodi. Wir erreichen das Dorf in der Nähe des Ruwenzori-Gebirges um die Mittagszeit und sind bei einer Familie zu einem traditionellen Mittagessen eingeladen. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch den Bigodi-Sumpf, Wildtierkorridor des nahe gelegenen Kibale Forest, der eine enorme Artenvielfalt aufweist. Der Bigodi Sumpf stimmt uns mit über 200 Vogelarten und verschiedenen Primatenarten auf die Tierwelt Ugandas ein. Am Abend fahren wir zu unserer nahe gelegenen Unterkunft, wo wir auch zu Abend essen.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Kilembe. Das kleine Dorf westlich der Stadt Kasese ist Ausgangspunkt unseres Trekkings. Unsere Guides, Träger und die Küchencrew erwarten uns bereits. Bald lassen wir die Zivilisation hinter uns und tauchen ein in den immergrünen Bergwald. Durch hohe, von Lianen umschlungene Bäume geht es stetig bergauf. Unzählige Vogelarten umgeben uns und vielleicht springen über unseren Köpfen schwarz-weiße Colobus-Affen in den Baumwipfeln umher. Im Ruwenzori-Nationalpark erwartet uns eine eindrucksvolle Landschaft und einzigartige Flora. Pflanzen, die andernorts nur wenige Zentimeter hoch werden, erreichen hier Baumhöhe. Heidekraut schwingt sich bis zu acht Meter hinauf und Lobelien wachsen mannshoch. Auf ungefähr 2.500 Metern beginnt die zweite Vegetationsstufe, der Bambuswald. Am Nachmittag erreichen wir schließlich die oberhalb eines Wasserfalls gelegene Sine Hut.

Nach einem stärkenden Frühstück beginnt die heutige Etappe, die uns zuerst durch die Bambus-Zone führt. Uns steht ein steiler Aufstieg mit vielen hohen Stufen bevor. Nach Regen kann es hier schlammig und rutschig sein, was diesen Abschnitt verlängert und Konzentration erfordert. Wir erreichen das Kalalama Camp (3.147 m), wo wir eine kurze Pause einlegen. Die Vegetation verändert sich, wir haben die Moor- und Heidezone erreicht. Der Weg schlängelt sich weiter über mehrere kleine Hügel hinauf, bevor es in ein Tal hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf geht. Wir überqueren mehrere kleine Bäche und passieren einen moosbedeckten Wasserfall. Anschließend steigen wir stetig am Ufer eines Flusses entlang, der von Riesenheidebäumen gesäumt ist, an deren Ästen die für diese Vegetationszone charakteristischen Bartflechten hängen. Der Weg schlängelt und windet sich durch ein tief eingeschnittenes Tal, in dem häufig Nebel hängt, bis wir schließlich unser heutiges Lager, das Mutinda Camp erreichen.

Am Nachmittag empfiehlt es sich, eine Akklimatisierungswanderung zum Mutinda Lookout zu unternehmen (ca. 2 - 3 Std., ↑↓ 400 m). Bei guter Sicht belohnt der Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel und hinunter nach Kasese sowie zum Lake George unsere Mühen.

Der Abschnitt am heutigen Vormittag kann sehr matschig sein und wir müssen eventuell von Grasbüschel zu Grasbüschel balancieren, manche Passagen sind auch mit Holzstegen versehen. Vorerst wandern wir durch das Mutinda-Tal vorbei an Riesenlobelien und Senezien. Dann geht es steil hinauf zum Namusangi-Tal (3.840 m). Die Vegetation lichtet sich zusehends, wir erreichen die alpine Zone. Durch das breite Tal mit mehreren Mooren wandern wir stetig hinauf zum Bugata Camp (4.062 m). Das Camp liegt unterhalb des Bamwanjara-Passes und oberhalb des Bugata Sees. Unser Blick schweift weiter, über den Kopello-See bis zum Weisman's Peak, unserem morgigen Gipfelziel.

Unsere heutige Etappe führt uns zuerst unterhalb hoher Felswände, oberhalb des Lake Bugata vorbei und dann weiter zum Lake Kopello, den wir direkt am Ufer passieren. Nun geht es bergauf. Wenn wir zurückblicken, haben wir eine hervorragende Aussicht die Seen im Tal unter uns. Der letzte Abschnitt zum Gipfel verläuft steil auf festem Fels. Bei Schnee oder Eis können Seile zur Sicherung zum Einsatz kommen. Bei guter Sicht haben wir vom Gipfel einen eindrucksvollen Blick auf die Ruwenzori-Hauptgipfel Mount Stanley mit dem Margherita Peak, Mount Speke und Mount Baker. Nach unserer Gipfelrast steigen wir zum Kiharo Camp im Nyamwamba-Tal ab. Wir kommen an Senezien vorbei und die Vegetation wird wieder reicher. Die sumpfigen Hochtäler wurden vor Jahrmillionen von Gletschern geformt. Wir steigen schließlich über den Hunswick Pass und weiter ab, bis wir das Kiharo Camp und die gleichnamigen, nahe gelegenen Wasserfälle erreichen.

Wir steigen durch das schöne Nyamwamba-Tal ab. Der Weg verläuft entlang des gleichnamigen Flusses mit weitreichenden Ausblicken und einmal mehr durch beeindruckende Vegetation. Die Erschließung dieses Wegs war die Schwierigste am ganzen Kilembe-Trail und hat insgesamt 6 Jahre gedauert. In diesem Bereich findet sich die größte Population der endemischen Ruwenzori-Schwarzstirnducker, die wir mit etwas Glück auf einer Lichtung erspähen können. Weiter flussabwärts wird das Gelände steiler und es gibt eine Vielzahl eindrucksvoller Wasserfälle. Nach den Wasserfällen steigen wir einen Bergrücken hinauf und dann hinunter durch dichte Wälder mit Aussicht auf das darunter liegende Tal. Wir machen eine Mittagspause im Forest View Camp bevor wir schließlich den Endpunkt unseres Trekkings erreichen. Wie verabschieden uns von unserer Begleitmannschaft und fahren Richtung Süden zum Queen Elizabeth Nationalpark in unsere Lodge, wo wir uns über eine warme Dusche und ein gutes Essen freuen.

Heute können wir den Tag ganz ruhig angehen lassen und nach den Strapazen der vergangenen Tage in unserer schönen Lodge entspannen. Wir haben aber auch die Möglichkeit, diesen Tag zu einem Safaritraum werden zu lassen. Vormittags besteht die Möglichkeit, in der Kyambura-Schlucht Schimpansen aufzuspüren. Auch Flusspferde und Waldelefanten verstecken sich in der dicht bewachsenen, grünen Schlucht (Gehzeit ca. 2 - 3 Std.). Falls wir mehr als 8 Personen sind, spüren wir den Schimpansen im Kalinzu Forest auf. Hier wachsen über 400 Baumarten und der dichte Wald beheimatet neben Schimpansen und weiteren Primatengattungen über 350 Vogelarten. Am Nachmittag haben wir die Möglichkeit uns auf Bootssafari auf dem Kazinga Kanal zwischen Lake George und Lake Edward zu begeben. Der Kanal ist vor allem für seine Krokodil- und Flusspferd-Population bekannt, aber auch Büffel, Elefanten und Hyänen können am Ufer erspäht werden.

Frühmorgens machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Am Vormittag erreichen wir den Ishasha Sektor des Queen Elizabeth Nationalparks. Unser Fahrer steuert die Ufer des Ishasha-Rivers an, an denen sich Hunderte von Flusspferden von ihren nächtlichen Ausflügen in der Grassavanne ausruhen. Auf dem „Southern Circuit“ gehen wir auf die Suche nach den berühmten baumkletternden Löwen. Dieses für Löwen eher ungewöhnliche Verhalten erklärt sich durch die Tageshitze, der die Löwen auf ausgiebigen Feigenbaum-Ästen in mehreren Metern Höhe über dem Erdboden entkommen wollen. Am Nachmittag fahren wir nach Buhoma am nordöstlichen Rand des Bwindi Forest.

Nach kurzem Transfer erreichen wir den Bwindi Impenetrable Forest. Bwindi heißt Dunkelheit, Impenetrable undurchdringlich. Nicht viele Menschen setzen jemals einen Fuß in dieses Gebiet. Und wir stellen recht bald fest, dass dieser Dschungel seinen Namen wirklich verdient hat. Vielleicht begegnet uns rein zufällig eine Gorillafamilie, denn wir durchwandern ihre Heimat. Waldelefanten, Pinselohrschweine und kleine Antilopen leben auch hier. Die Unberührtheit dieser Region bleibt tatsächlich uns, den Wanderern, vorbehalten, denn Autos müssen diese Strecke weiträumig umfahren. Am Nachmittag erreichen wir Nkuringo, am südöstlichen Ausgang des Bwindi-Nationalparks. Wir treffen die Fahrzeuge und fahren zu unserer Unterkunft in Rushaga.

Diejenigen, die das heutige Gorilla-Tracking im Vorfeld der Reise gebucht haben, finden sich morgens am Besucherzentrum ein und werden einer Gorillafamilie zugeteilt. Je nach ungefährem Standort der Gorillas und augenscheinlichem Fitnesslevel, wird man einer Familie zugeordnet, die am vorigen Tag näher oder weiter entfernt gespottet wurde. Der Weg kann relativ kurzweilig und einfach sein oder aber einige Stunden dauern und quer durch den Wald durchs Unterholz führen, je nach Standort der Berggorillas. Sobald man bei der Familie angekommen ist, hat man exakt eine Stunde Zeit, die sanften Riesen zu beobachten. Im Anschluss geht es zurück zum Ausgangspunkt und wieder in unsere Unterkunft. Der restliche Tag steht zur freien Verfügung.

Am Vormittag fahren wir ca. 10 km nach Rubuguri, ein lebhaftes, kleines Dorf. Von dort wandern wir mehr bergab, als bergauf auf einem Panoramaweg zum Lake Mutanda. Dort angekommen, beziehen wir unsere Unterkunft direkt am See und genießen unser Mittagessen. Wer Lust hat, kann am Nachmittag mit traditionelle Einbaum-Kanus der lokalen Fischer über den Lake Mutanda mit Blick auf die Virunga Vulkane gleiten oder einfach die Aussicht auf die Vulkane von unserer Unterkunft direkt am See genießen und ein Bad nehmen. Das Abendessen findet in unserer Unterkunft statt.

Heute haben wir die Möglichkeit, einfach die Seele baumeln zu lassen und den See mit der Kulisse der Virunga-Vulkane auf uns wirken zu lassen oder einer anderen Aktivität am See nachzugehen.

Wir können uns aber auch auf ein Virunga-Vulkanabenteuer begeben und den Sabinyo besteigen, der das Dreiländereck Uganda - Ruanda - Kongo markiert:
Am frühen Morgen Transfer nach Ntebeko (2.340 m) (Fahrzeit ca. 3 Std., 60 Km), wo wir uns registrieren und zunächst durch Kulturlanschaft an einer Straße entlang wandern. Dann folgt ein Bambusgürtel und es wird zunehmend steiler. Der Vulkan ist Habitat einer Berggorilla-Familie. Die Wegbeschaffenheit kann an die des Ruwenzori erinnern, da es durchaus, teils matschig und rutschig werden kann. Manche Passagen sind mit Holzleitern und Treppen abgesichert. Über einen langen Rücken erreichen wir Peak I und II sowie den Hauptgipfel Peak III mit einer eindrucksvollen Aussicht insofern das Wetter mitspielt. (Gehzeit ca. 8 - 9 Std., 11 Km, ↑↓ 1.400 m)

Morgens können wir uns noch Zeit lassen, bevor wir Richtung Süden nach Ruanda fahren. Unser Ziel ist die Hauptstadt des Landes, Kigali, wo wir Gelegenheit haben, einen Eindruck der Stadt zu erhalten. Wir besuchen das Genozid-Memorial und können auf einem Markt noch das eine oder andere Souvenir erstehen. Am Abend lassen wir die ereignisreichen, vergangenen zwei Wochen bei unserem Abschiedsessen Revue passieren. Am späten Abend werden wir zum Flughafen gebracht.

Rückflug nach Deutschland.