4. Reiseetappe: San Pellegrino gratis

Auf Island habe ich erlebt, wie begeistert Reisende davon sind, frisches Wasser direkt am Ort seines Ursprungs trinken zu können – deshalb freue ich mich besonders auf mein nächstes Reiseziel – Bella Italia!

Der Wind steht günstig, als ich mich in eine Wolke schwinge, die mich Richtung Süden mitnimmt. Über Bozen lasse ich mich in den reißenden Eisack fallen – hier bin ich voll in meinem Element. In der mediterranen Südtiroler Hauptstadt fließen die Flüsse Eisack, Etsch und Talfer, die alle in den Gebirgshöhen der Alpen rund um Bozen entspringen, zusammen. Meine Fahrt bis zum Treffpunkt mit den Reiseexperten Matthias und Harald ist dementsprechend rasant.

Am Fuße von Schloss Sigmundskron warten die beiden Inhaber des Reiseveranstalters drp Kulturtours, Matthias und Harald, mit einer kleinen Reisegruppe bereits auf mich. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf die Burg zur einen und auf das wasserreiche Bozen zur anderen Seite.  „Das Bozener Trinkwasser ist zum größten Teil Grundwasser, das von seinen drei Flüssen gespeist wird. Aus Tiefen von 30 bis 80 Metern wird das auf natürliche Weise mit Mineralien angereicherte Wasser ohne Umwege in das Leitungsnetz der Stadt befördert“, erklärt Harald. „Es ist von bester Qualität und schmeckt hervorragend!“

Das hat auch die Stadt Bozen erkannt und startete im Jahr 2009 die Kampagne „Ich trinke Bozener Wasser“, mittels derer sie das Wasser der Stadt als Trinkwasser bewerben und Einwohner sowie Besucher dazu anhalten, die schmackhaften Tropfen aus der Leitung zu trinken.

„Das Leitungswasser in Bozen ist so frisch – es schmeckt besser als jedes Mineralwasser. Ihr könnt Eure Flaschen überall in der Stadt befüllen und natürlich auch an vielen Stellen unserer Wanderungen Wasser direkt aus Quellen oder Flüssen schöpfen.“

Unsere Reise führt uns weiter nach Bergamo, wo Matthias und Harald uns unbedingt meinen italienischen Tropfenfreunden eines unscheinbaren Brunnens auf einem kleinen Platz vorstellen möchten. Auf der Fahrt erzählen uns die beiden Reiseexperten, dass in Italien jährlich über sieben Millionen Wasserflaschen durch das Land sprichwörtlich spazieren gefahren werden. „Nachhaltig ist das bei weitem nicht, denn die Flaschen – zumeist aus Plastik – verursachen Müll, von der Umweltbelastung durch den unnötigen Transport ganz zu schweigen.“ Grund genug für drp Kulturtours auf seinen Reisen immer wieder Stopps einzulegen, um die mitgebrachten Wasserflaschen aufzufüllen.

Ich bin abermals überrascht von der hohen Qualität des Trinkwassers. Besonders hier in Bergamo ist es so wunderbar klar und frisch, denn ganz in der Nähe befindet sich die Quelle des weltweit bekannten San Pellegrino. Die Reise dieses hochwertigen Mineralwassers ist beeindruckend, denn es fließt 30 Jahre lang durch die Erde, wodurch es mit Kalzium, Magnesium und Mineralsalzen aus den unterirdischen Gesteinsschichten angereichert wird. Matthias hält seine Trinkflasche unter den Wasserstrahl des kleinen Brunnens. Ich habe mich etwas in Sicherheit gebracht. „San Pellegrino – bestes Mineralwasser, gratis!“ ruft er stolz über den Platz.

Am Abend, nach der Verabschiedung der Gruppe, bleibe ich noch etwas im Brunnen und genieße eine sternenklare italienische Nacht mit bestem Wasser.

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1 comment

  • Claudia, contrastravel

    Ein sehr interessanter Beitrag, der hoffentlich viele Menschen zum Nachdenken bringt. Warum Plastikflaschen kaufen, wenn man sich frisches Wasser kostenlos abfüllen kann?
    Wir freuen uns schon auf Drippys nächstes Abenteuer 🙂

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