Allein auf Sprachrundreise durch Kolumbien
Ein Reisebericht über Empowerment und Abenteuer
Der Wunsch die Welt zu entdecken, war für mich lange Zeit ein ferner Traum. Der Schritt, alleine auf Reisen zu gehen, noch dazu als Frau, erfordert eben viel Mut. So rang ich schon seit längerem mit mir und schwankte irgendwo zwischen Fernweh, Abenteuerlust, Emanzipation und Sorge. Nun hatte ich das Glück, auf eine erfahrene Weltreisende und Powerfrau zu treffen, die genau verstand, was meine Wünsche und Ängste waren für meine erste Solo-Reise. Wir führten ein ausgiebiges persönliches Beratungsgespräch, dass mir nicht nur Sicherheit gab, sondern auch so eine Reiselust, dass ich es vor Vorfreude gar nicht erwarten konnte: eine Sprachrundreise durch Kolumbien, die mich durch Bogotá, Cartagena, Santa Marta und Medellín führen sollte. Dazu ein Sprachkurs, um mich im Land zurecht zu finden. Spanisch hatte sich sowieso durch meine Schul- und Unilaufbahn gezogen, daher war es die perfekte Wahl.
Ich träumte von Freiheit und der kommenden Erfahrung, eine fremde Kultur und atemberaubende Landschaften in einem fernen Land zu erleben. Im Rückblick kann ich sagen, dass die Sprachrundreise für mich nicht nur eine Reise war, sondern das Abenteuer meines Lebens und dazu noch eine riesige Selbstentdeckung. Es war die einmalige Chance, über mich hinaus zu wachsen, selbstbewusster zu werden und außerdem neue Orte zu entdecken, mein Spanisch zu verbessern und inspirierende Gespräche mit Einheimischen zu führen.
Bogotá: Der Einstieg ins Abenteuer auf 2600 m ü.M.
Meine Reise begann in Bogotá, der pulsierenden Hauptstadt Kolumbiens in den Anden. Ich war sofort von der Energie der Stadt gefesselt. Die belebten Straßen, der Duft von frischem Kaffee und die freundlichen Gesichter überall waren überwältigend. Hier begann auch mein Sprachkurs. Überrascht über die kleine Klasse und die sprudelnde Motivation der Lehrerin, hatte ich nicht nur Freude am Unterricht, sondern erhielt auch erste Einblicke in die kolumbianische Kultur der „rolos“. Das Engagement meiner Reiseleitung Angélica war beeindruckend. Ihr Wissen und ihre sympathische Art gingen weit darüber hinaus, was ich erwartet hatte. Dazu waren es privat Touren, nur sie und ich, was natürlich nochmal eine ganz andere Wirkung hat.
Santa Marta: Naturwunder und Lebenslust
Nach einer Woche in Bogotá reiste ich weiter an die Karibikküste. Von den Anden in die Karibik: dieser Kontrast haute mich um. Santa Marta am Meer ist für sich schon wunderschön gelegen, aber die Natur in der Umgebung ist einfach umwerfend. Nach dem Wandern durch den Regenwald im Meer abkühlen – was ich nur aus Filmen kannte, habe ich im Tayrona-Nationalpark plötzlich selbst erlebt. Am nächsten Tag fuhren wir nach Minca, wo ich meinen Augen nicht traute – die Natur ist hier einfach atemberaubend schön. Die Zeit an der Küste mit den traumhaften Ausflugszielen und köstlichen exotischen Mahlzeiten hat mir am besten gefallen.
Cartagena: Eine Stadt wie aus dem Märchenbuch
Cartagena war der nächste Stopp. Die Kolonialstadt ist wie aus einem Märchenbuch mit seinen farbenfrohen Häusern, kopfsteingepflasterten Straßen und einer Geschichte, die in jeder Ecke zu spüren ist. Hier lernte ich im Alltag viel Spanisch, indem ich an den Fruchtständen mit den Einheimischen handelte, einen Tanzkurs machte und Ausflüge unternahm. Einer dieser Ausflüge ging zu den Islas del Rosario, ein paar Inseln vor der Küste, mit weißem Strand, Palmen und glasklarem Wasser zum Baden. In Cartagena war jeder Tag ein Erlebnis. Auch, weil zwischen meinen vielen jungen Mitschülern oft Partystimmung aufkam und man in Cartagena gut weggehen kann, sodass ich leicht Anschluss finden konnte.
Medellín: Die Stadt des ewigen Frühlings
Ich verabschiedete mich von der kolumbianischen Karibik und flog für die dritte Woche nach Medellín, zu meinem letzten Reiseziel. Diese blühende Metropole sprüht voller Kunst, Kultur und Innovation. Die einheimischen „paisas“ waren unglaublich gastfreundlich, sodass ich mich super willkommen fühlte, wenn ich mal wieder in Cafés, Museen und auf lokalen Märkten auf Spanisch ins Plaudern kam. Am meisten habe ich meine Gastmutter ins Herz geschlossen, die sich unglaublich viel Mühe mit mir gegeben hat, viel mehr als ich erwartet hatte. Sie war superlieb und total aufmerksam. Außerdem lag das Haus nur fünf Minuten von der Sprachschule entfernt (der totale Luxus, wenn man sich sonst den Verkehr in Medellín anguckt). Ich habe aber nicht nur Zeit in der Stadt verbracht, sondern wir haben auch hier Ausflüge in die Umgebung und in kleine Dörfer gemacht, z.B. in das schöne bunte Dorf Guatapé mit seinem Riesenfels.
Persönliches Fazit
Diese Reise war in jeder Hinsicht eine Offenbarung. Ich habe endlich meinen Traum erfüllt, bin allein in einen anderen Kontinent gereist und bin zehn Köpfe über mich hinausgewachsen. Ich habe mich unsterblich in die Schönheit und Vielfalt Kolumbiens und die Herzlichkeit seiner Bewohner verliebt und dazu mein Spanisch perfektioniert. Die Kombination aus Routine mit dem Sprachunterricht und Abenteuer bei den Ausflügen war einfach perfekt. Ich hätte letztendlich nie so eine tiefgreifende Erfahrung gehabt, hätte ich nicht so gut Spanisch gesprochen und dadurch mit Einheimischen in Kontakt gekommen und wäre ich nicht ständig in Begleitung einer Reiseleitung gewesen. Vielen Dank auch nochmal an die Guides, ich habe mich stets sicher und gut aufgehoben gefühlt, was mir als Frau sehr wichtig war.
Die Reise hat mir gezeigt, dass die Welt voller Wunder ist und dass die Furcht vor dem Alleinreisen unbegründet ist, wenn man gut vorbereitet ist und unterstützt wird. Ich möchte allen, die das gleiche Fernweh in die Welt zieht, ermutigen, euch zu trauen! Jeder Schritt auf dieser Reise wurde zu einem Schritt hin zu mehr Selbstvertrauen. Vom Orientieren auf unbekannten Straßen bis hin zur Kommunikation in einer fremden Sprache, jede überwundene Herausforderung war ein persönlicher Triumph. Es geht nicht nur darum, neue Orte zu sehen, sondern die Welt und sich selbst aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Eine Solo-Reise ist letztendlich eine zutiefst persönliche und inspirierende Erfahrung.
Ich bin unfassbar dankbar für diese Erfahrung, die mir durch eine wirklich hervorragende Betreuung und Organisation ermöglicht wurde. Ich kehre zurück mit einem Koffer voller schöner Erinnerungen, einem soliden Spanisch und neuem Selbstvertrauen.
Bilder:
Header: © Canva
Beitragsbild: © lernen & helfen Sprachreisen
Bilder im Textteil, sofern nicht anders angegeben: © lernen & helfen Sprachreisen
