Sehnsucht nach dem Meer
Für viele von uns ist das Meer ein Sehnsuchtsort. Das Rauschen der Wellen entspannt uns. Spazieren am Strand und schwimmen im Meer bilden genussvolle Stunden vieler Urlaubsreisen. Die schönsten Strände der Welt sind das Ziel von Millionen von Reise-gästen. Malerische Hafenstädte mit schau-kelnden Fischerbooten bilden die Kulisse für abendliche Restaurantbesuche.
Doch für immer mehr Reisegäste an den Küs-ten werden immer mehr Hotels benötigt. Die Küstenstreifen füllen sich: Investoren kaufen das Land und bebauen es mit lukrativen Strandresorts. Für die Fischerfamilien heißt dies vielerorts, dass sie aus der ersten Reihe der Strände verdrängt werden, im schlimmsten Fall sogar den Zugang zum Meer und da-mit zu ihrer Ernährungsquelle verlieren.
Statt bunter Fischerboote ankern große Yachten in den Häfen an – wenn nicht gar riesige Kreuzfahrtschiffe in die Buchten Einfahrt hal-ten. Mit der Zahl der Reisegäste erhöht sich der Verbrauch an Ressourcen wie Wasser und Energie und natürlich der Verzehr von Lebensmitteln, die oft in Plastik verpackt sind. Viel Verzehr führt zu zunehmenden Abfällen, die teils im Meer landen. Die Folge sind verschmutzte Strände und schwimmende Plastikkontinente in den Ozeanen. Etwa 10 Millionen Tonnen Plastik enden nach aktuellen Schätzungen des NABU jedes Jahr im Meer. Von dem unverdaulichen Material landet auch Einiges in den Mägen der Fische und Seevögel. Zusätzlich belasten giftige Ab-wässer und Schiffsverkehr die Ozeane. Der Tourismus trägt zu der Verschmutzung bei und verändert die Küsten und das Leben der Menschen am Meer.
Doch es geht auch anders
Statt sich gegenseitig zu verdrängen, können Einheimische und Reisegäste auch das Miteinander genießen. Es kommt auf das Maß und das Wie an. In kleinen Küstenorten und Meeresschutzgebieten kann ein verantwortungsvoller Tourismus zum Meeresschutz beitragen und lokale Fischer sowie einheimische Gastgeber unterstützen. Meeresschutzprojekte helfen, die natürlichen Populationen zahlreicher Arten wiederherzustellen. Eine nachhaltige Fischerei statt Überfischung erhält die Be-stände. Auf vielen Reisen unserer Mitglieder werden Meeresschutzprojekte gezielt geför-dert. Seien es Projekte zum Schutz von Meeresschildkröten, deren Eiablage behütet wird. Oder seien es Beobachtungstouren von Walen und Delfinen aus umsichtiger Distanz in Begleitung von Biologen.
Die Plastikverschmutzung lässt sich durch den Verzicht auf Plastik, insbesondere Ein-wegplastik in den Griff bekommen – sowohl in den Hotels als auch beim Reisegast. Auch regelmäßige Müllsammelaktionen helfen die Strände rein zu halten. Denn wer watet schon gern durch Abfälle, Kippen und Plastik?Entdecken Sie mehr zum Thema „Wasser auf Reisen“.
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