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FairReisen in Thailand

Bei ersten Gedanken über eine Reise nach Thailand entstehen in unserem Kopf wahrscheinlich als erstes Bilder von langen Sandstränden, bunten Fischerbooten und Palmen-Schaukeln. Vielleicht fallen dem einen oder der anderen auch die wuseligen Straßen Bangkoks ein, der Duft seiner typischen Garküchen und der grandiose Ausblick von einer seiner stylischen Rooftop Bars. Thailand-Kenner:innen mögen sich an spannende Rundreisen durch die Wälder, Nationalparks und charmanten Städtchen in Thailands Norden erinnern oder an abenteuerliche Fahrten mit dem Motorroller auf einer der unbekannteren Inseln im Süden.

Einfache Hütte aus Holz in Thailand.
Ein nachhaltiges Reiseziel, das entdeckt werden will

Wer auf der Suche nach nachhaltigen Reisen ist, hat Thailand aber wahrscheinlich noch nicht ganz oben auf seiner Bucketlist. Aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Das Königreich hat in Sachen „FairReisen“ schon länger einiges zu bieten. Ein paar Zahlen und Fakten: Insgesamt stehen in Thailand 17 Prozent des Landes unter Naturschutz. 127 Nationalparks, Meeresnationalparks, Naturschutzgebiete und Wildreservate sind Besuchermagnete und Rückzugsorte für die heimische Flora und Fauna gleichermaßen. Bereits seit 2004 gibt es beispielsweise das Green Fins Projekt, um Thailands Riffe und die gesamte Unterwasserwelt zu schützen und zu erhalten.

Nachhaltiger Tourismus durch Gemeindeprojekte

Ein immer größerer Fokus wird inzwischen auf sogenannte Community Projekte gelegt. Viele Gemeinden werden hier selbst aktiv, denn der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren im Land. Daher ist allen daran gelegen, attraktive Erlebnisse für Reisende zu schaffen, die aber gleichzeitig den Schutz der Natur und die Interessen der lokalen Bevölkerung berücksichtigen.

Teilnehmende in der Sutee Organic farm in Thailand beim Sammeln.
Kanufahrt in Thailand mit einer Aussicht auf Inseln
Mr. Sutee’s Organic Farm in Chanthaburi: Ein Paradies für Frucht- und Kräuterliebhaber

So hat beispielsweise der ehemaliger Maschinenbau-Ingenieur Mr. Sutee in seinem Heimatdorf die Sutee Organic Farm gegründet – ursprünglich mit der Absicht, seine Familie und seine Gemeinde mit sicheren landwirtschaftlichen Produkten zu versorgen. Heute können Besucher auf der in der Provinz Chanthaburi im Osten Thailands gelegenen Farm eine große Vielfalt an lokalen Früchten und Kräutern probieren, zum Beispiel Mangostan, Rambutan, Paco-Farn, Durian oder Langsat. Vom Gründer selbst lernen die Gäste hier alles über effizienten und organischen Anbau, während sie ihn bei der Ernte begleiten. Später werden die geernteten Zutaten zu einem köstlichen Gericht zubereitet und gemeinsam verspeist.

Mit Homestays Thailand abseits der Touristenpfade erleben

Es wird immer einfacher und immer beliebter, die ausgetretenen Touristenpfade zu verlassen und „Thailand pur“ kennenzulernen, seine Bewohner:innen und deren Lebensweise. Auch Gastfamilienaufenthalte sind eine gute Möglichkeit, etwas an die lokale Gemeinschaft zurückzugeben und ein Gefühl für das Leben vor Ort zu bekommen. Bei einem Aufenthalt in einem sogenannten „Homestay“ in den ländlichen Regionen Thailands kann man tief ins Dorfleben eintauchen, viel lernen und für kurze Zeit ein Teil der Gemeinschaft werden. Die Gäste dürfen den Bewohner:innen bei der Arbeit, beim Kochen und bei der Herstellung von Naturprodukten wie Batikstoffen, Lebensmitteln oder Schmuck über die Schulter schauen – oder sogar mithelfen.

Homestay in Thailand bei Einheimischen
Kulturbasierter Tourismus in Bang Plub: Einblicke in das traditionelle Thai-Leben

Das Dorf Bang Plub in Samut Songkhram, etwas südwestlich von Bangkok am Golf von Thailand gelegen, ist eine der Gemeinden, die einen kulturbasierten Tourismus initiiert haben, um den lokalen Lebensunterhalt zu sichern und ihre traditionelle Kultur zu bewahren. Bei einer Fahrradtour können interessante Stopps einlegen und Familien besucht werden, die Kokosnusszucker oder Trockenfrüchte herstellen und traditionelle Drachen oder Musikinstrumente bauen.

Selbst Hand anlegen können Besucher:innen im Homestay von Lung Tom’s Oyster Farm in der Provinz Chanthaburi. Hier kümmert man sich um die Umwelt und ein intaktes Ökosystem, indem die Gäste in die Pflege und Aufforstung der Mangrovenwälder mit eingebunden werden. Serviert wird das frischeste Seafood, mitten im Fluss und absolut köstlich!

Das Dorf Bang Plub in Thailand ist ein toller Ort für eine Fahrradtour
Auster aus der Oyster Farm in der Provinz Chanthaburi, Thailand.
Koh Mak: Thailands Vorreiter für nachhaltigen Tourismus seit einem Jahrzehnt

Das Thema Nachhaltigkeit ist in Thailand jedoch keineswegs ein Trend, der erst in den letzten paar Jahren im Zuge der steigenden Nachfrage nach umwelt- und sozialverträglichen Reisen entstanden ist. Bereits seit zehn Jahren verfolgt beispielsweise die Insel Koh Mak vor der Ostküste des Golfs von Thailand erfolgreich das Projekt, Thailands erste „Low Carbon Destination“ zu werden. Ziel ist es, der steigenden Zahl der Besucher:innen mit nachhaltigen Maßnahmen in Sachen Energie-, Wasser- und Abfallmanagement sowie Erhalt des ursprünglichen Lebensstils der Bevölkerung zu begegnen und mögliche negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt und die Gesellschaft auszugleichen – im besten Fall sogar zu verhindern. Nicht nur der öffentliche und private Wirtschaftssektor und die Bevölkerung der Insel, auch Urlauber:innen werden in die Aktivitäten einbezogen. Die „Eat it Fresh“ Kampagne unterstützt die lokalen Fischer und sorgt für Obst und Gemüse aus biologischem Anbau, „A Good Host“ motiviert die Inselbewohner, zum Beispiel auf Solarenergie zu setzen und Müll zu trennen, und „Help Koh Mak“ wendet sich direkt an die Reisenden, die bei ihrem Aufenthalt schon mit Kleinigkeiten helfen können. Für sie gibt es sogar einen CO₂-Rechner, den „Koh Mak Low Carbon Calculator“.

Aussicht auf eine Bucht in Thailand.
Thailand auf dem Weg zur nachhaltigen Stadtentwicklung und Tourismusförderung

Mit zahlreichen Projekten arbeiten die Städte und Kommunen im Königreich daran, die Lebensqualität für Bewohner:innen und Gäste gleichermaßen zu steigern. Die Hauptstadt Bangkok, bekannt für ihre überfüllten Straßen und für westliche Besucher:innen chaotischen Verkehrsverhältnisse, setzt seit 2020 immer mehr Elektroboote und E-Tuk Tuks als öffentliche Verkehrsmittel ein.  Seit einigen Jahren wird außerdem kontinuierlich der Benjakitti Park erweitert, ein urbanes Ökosystem mitten im Herzen der Stadt. Mit der Ansiedlung zahlreicher ursprünglicher Pflanzen- und Baumarten, einem weit verzweigten System aus Wasserläufen, Skywalks für Fußgänger:innen und Fahrradwegen soll der Stadtwald Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten bieten, einen nicht unerheblichen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten und Erholungs- und Ruheoase für die Bewohner:innen und Besucher:innen Bangkoks sein. Landesweit werden zudem die Zugverbindungen weiter ausgebaut, um noch mehr Personenverkehr auf die Schiene zu holen und immer mehr lokale Veranstalter bieten Touren mit dem Fahrrad an. Das Angebot reicht von Besichtigungstouren durch die Ruinen von Ayutthaya und Sukhothai über malerische Tagesausflüge entlang der Küste bis hin zu Mehrtagestouren im ganzen Land.

Auch an höchster Stelle ist das Thema inzwischen angesiedelt. So entwickelt die Tourism Authority of Thailand Ziele für nachhaltigen Tourismus (Sustainable Tourism Goals, STGs), die mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen übereinstimmen und die gesamte thailändische Tourismusbranche dazu bewegen sollen, Nachhaltigkeit in die Praxis umzusetzen. Zukünftig wird es ein STAR-System (Sustainable Tourism Acceleration Rating) geben, das Tourismusunternehmen im Bereich der touristischen Nachhaltigkeit zertifiziert. Können Unternehmen mehrere dieser Ziele erfüllen, erhalten sie eine entsprechende Anzahl von Sternen.

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Bilder:

Beitragsbild: © Thailand Tourismus

Bilder im Textteil, sofern nicht anders angegeben: © Thailand Tourismus

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