Mietwagenabenteuer auf den Vulkaninseln der Azoren
Vier Vulkaninseln der Azoren mit dem Mietwagen zu entdecken, war der Plan; los ging es auf São Miguel. Die historische Altstadt Ponta Delgadas wird von schwarz-weißen Pflastersteinen geschmückt, auf denen wir im Sonnenschein einen Stadtrundgang unternahmen. Zum Besuch des Terra Nostra Parks mit seinen heißen Quellen wechselte leider das Wetter, dennoch strahlten die Blüten in allen Farben vor einem grauen Himmel; im Nieselregen ein warmes Bad zu nehmen, war Entspannung pur. Auf den Azoren wechseln sich Sonne, Regen und Wind so schnell ab, dass wir mit dem An- und Ausziehen nicht hinterherkamen.
kulinarische Bewunderung wohin man geht
Egal welche Essensvorliebe man hat, auf dem Archipel findet jeder das passende Angebot. Es gibt viele liebevoll geführte Restaurants, wie das Rotas da Ilha Verde – ein vegan-vegetarisches Restaurant mitten in der Hauptstadt und unsere kulinarische Einleitung am Ankunftsabend. Da hat es uns erwischt – die Liebe zu Kima, einer erfrischenden, typisch azoreanischen Maracujaschorle. Sie rundete seitdem jedes unserer Essen ab. Ein Highlight war das Abendessen im Restaurant Canto do Doca in Horta: Serviert wird Gemüse, Fleisch oder Fisch, welches man sich selbst auf einem heißen Stein anbrät. Auch beim Frühstück übertrafen sich unsere Unterkünfte gegenseitig. Die Pension Joe’s Place beeindruckte uns mit einem vegetarischen Frühstück aus lauter hausgemachten Spezialitäten.
aufregende Geländefahrten
Sich per Mietwagen auf den Azoren fortzubewegen, bedeutete ein stetiges Auf und Ab mit uns bisher unbekannten Steigungen. Unter fachkundiger Anleitung unserer vor Ort lebenden Reiseleiterin Jutta ging es im ersten Gang mit Vollgas einen Berg hoch und im Dunkeln durch dichten Nebel wieder runter. Durch die Höhenunterschiede auf den Inseln begaben wir uns des Öfteren vom strahlenden Sonnenschein in neblige und mystisch wirkende Hügellandschaften. Wir fuhren quer über die Insel. Aufgrund der Nebensaison sind wir niemandem begegnet bis auf freilaufenden Kühen, die plötzlich nach Kurven im Nebel auftauchten und sich wunderten, wer ihre Ruhe stört.
Flores – der westlichste Punkt Europas
Angekommen auf der Blumeninsel Flores ging es für uns zum westlichsten Punkt Europas. Das in den 1960er Jahren verlassene Dorf Cuada gleicht heute einem kleinen Paradies. In alten Steinhäusern mit traditionellen Möbeln kann man hier ein wunderschönes Fleckchen Erde genießen.
Unterwegs auf Naturpfaden
Zu Fuß in die Natur zu gehen, ist ein Muss auf den Vulkaninseln der Azoren. Zuerst machten wir auf Flores die Lieblingswanderung unseres Kollegen André. Ein steiler, steiniger Weg, umgeben von den schönsten Grüntönen, die die Natur zu bieten hat, führte uns zu einem beeindruckenden Ort. Levadas am Rand des Weges zeigten, wo wir lang mussten. Diese unglaubliche Ruhe inmitten der aktiven Wasserfälle war einfach atemberaubend. Das Naturschutzgebiet sorgt zum Glück dafür, dass dies lange erhalten bleiben kann.
Zusammen mit unserer Reiseleiterin Anja erkundeten wir die Nordküste Picos und wanderten auf der erkalteten Lava des letzten Ausbruchs von 1718, in der noch die Spuren der damaligen Ochsenkarren zu sehen waren. Die kleinen Küstenorte mit ihren Lavasteinhäusern wirkten wie Postkartenmotive zu unserer Linken, während rechts die Wellen des Atlantiks tobten.
Interessante Entstehungsgeschichten im Vulkanmuseum
Unsere Begeisterung für Vulkane wurde beim Besuch des unterirdischen Vulkanmuseums auf Faial entfacht. 1957 brach zuletzt ein Vulkan aus dem Meer vor der Insel aus und erschuf neues Land: Capelinhos. Wir lernten, wie es dazu kam und wie sich das Land innerhalb von 13 Monaten formte. Der Blick vom Leuchtturm auf diesen Teil der Insel war einer der Höhepunkte der Reise.
Rückkehr über Lissabon
Mit vielen neuen Eindrücken, Pico-Wein, Kima und azoreanischem Tee im Gepäck sowie um einige Erfahrungen reicher, verließen wir die Vulkaninseln der Azoren, mit Stopp in Lissabon – sehr lohnenswert übrigens.
Greenfact: EASA
Im Jahr 2020 wurde die “EASA” – Associação Empresarial para a Sustentabilidade dos Açores mit 25 Mitgliedsparteien (mittlerweile 50) aller Inseln und verschiedener Branchen gegründet. Die Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Unternehmenskultur zu stärken, sowie Nachhaltigkeit in das Wirtschaftsmanagement zu integrieren.
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