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Eine nachhaltige Vision für Korfu

Bereits seit 30 Jahren schafft der nachhaltige Reiseveranstalter ReNatour einzigartige und nachhaltige Reiseerlebnisse für Familien, Wander*innen und Ruhesuchende. Ein Reiseziel, das für ReNatour einen besonders hohen Stellenwert hat, ist die im wahrsten Sinne des Wortes grüne Insel Korfu.

Korfu ist Teil der wasserreichen Ionischen Inseln und wird aufgrund ihrer vielfältigen Flora und Fauna als “der grüne Smaragd Griechenlands” bezeichnet. Dass die Insel mit ihren Stränden, Wanderwegen (z.B. dem 190 km langen Korfu-Trail) und einer zum UNESCO-Welterbe ernannten Altstadt Tourist*innen aus aller Welt anzieht, ist nicht verwunderlich. Allerdings musste sich Korfu mit den Jahren zunehmend einer komplexen Herausforderung stellen: der Balance zwischen Tourismus und Umweltschutz. Umweltverschmutzung ist ein globales Problem und nicht zuletzt sind touristisch geprägte Orte wie Korfu stark betroffen – beispielsweise durch Müll, der von unachtsamen Reisenden hinterlassen wird. Es ist jedoch wichtig, die lokale Natur, Tierwelt und die einheimische Bevölkerung langfristig vor den fatalen Folgen der Umweltverschmutzung zu schützen. Unsere Frage ist nun deshalb: Wie steht es eigentlich aktuell um die Nachhaltigkeit auf Korfu? 

Wofür steht ReNatour?

Geht Reisen nicht nur mit Blick auf wirtschaftliche Stabilität, sondern auch mit einem umfassenden Bewusstsein für Mensch und Umwelt? Eine Frage, die sich Roland und Sybille Streicher schon viele Jahre vor dem heutigen (scheinbaren) Nachhaltigkeitstrend gestellt haben. Vor 30 Jahren gründeten sie schließlich das Unternehmen ReNatour: einen Reiseveranstalter mit besonderem Fokus auf Familienurlaube und Wanderungen in Europa, der sich der Nachhaltigkeit verschreibt. ReNatour-Reisen werden deshalb anhand eigens festgelegter Kriterien wie Regionalität, Naturverbundenheit, Ökologie, Fairness und Individualität geplant und durchgeführt.

Der Name “ReNatour” fordert dazu auf, das Reisen in der Natur wiederzuentdecken. Im Zentrum stehen neben der Nachhaltigkeit auch Geheimtipp-Charakter, Authentizität und Herzlichkeit – ReNatour-Reisen vermitteln so ein ganz eigenes Gefühl. Mit diesem Konzept war und ist der nachhaltige Reiseveranstalter ein Pionier in der Tourismusbranche.

Wenige Jahre später gründete ReNatour gemeinsam mit elf weiteren kleinen Reiseveranstaltern den nachhaltigen Verband forum anders reisen, dessen Mitglieder zum ersten Mal in der Reisebranche überhaupt den nachhaltigen Tourismus definierten. Auch die Mitentwicklung der Non-Profit-Organisation atmosfair, die Flugreisenden einen CO– und Treibhaus-Ausgleich ermöglicht, ist ein wichtiger Meilenstein in der ReNatour-Geschichte.

In den letzten 30 Jahren begeisterte ReNatour nicht nur viele Reisende, denen ein sanfter Umgang mit der Umwelt am Herzen liegt, sondern auch Nachhaltigkeitsexpert*innen des Tourismussektors. So ist ReNatour unter anderem CSR-zertifiziert von TourCert, als Zero Waste Superheld eingestuft und wurde für renommierte Preise wie den Green Tec Award 2017 und den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 nominiert.

Nachhaltiger Tourismus auf Korfu: GSTC-Mitgliedschaft

Korfu ist Mitglied des Nachhaltigkeitsrats Global Sustainable Tourism Council (GSTC), der global Richtlinien für nachhaltiges Reisen und nachhaltigen Tourismus entwickelt, die sogenannten „GSTC Criteria“. Durch seine Mitgliedschaft beim GSTC will Korfu zuverlässige und umweltfreundliche Lösungen für den Tourismus bieten. Ziele sind die Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort und ein ausgewogenes touristisches Wachstum, von dem sowohl die Einwohner*innen als auch Besucher*innen profitieren sollen. Zu den konkreten Maßnahmen, die Korfu umsetzen möchte, gehören: smarte und grüne Mobilität, eine umweltfreundlichere Abfallwirtschaft sowie allgemeine Bemühungen, den gesamten CO₂-Fußabdruck der Insel zu verringern. Das Vorhaben basiert auf den Vorsätzen der „100 Intelligent Cities Challenge“ der EU-Kommission.

Naturschutz auf Korfu: Reservate und NGOs schützen die Umwelt

Lokale Behörden und NGOs fördern außerdem Bildungsinitiativen zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz, um die korfiotische Bevölkerung so zu dieser Thematik zu sensibilisieren. Reservate und Naturschutzgebiete sollen zuletzt dazu beitragen, die korfiotische Natur vor äußeren Einflüssen zu schützen. Auch touristische Angebote, die sich wenig oder gar nicht auf die Umwelt Korfus auswirken, unterstützen die Nachhaltigkeitsentwicklung auf der Insel so zum Beispiel der auf private Initiative hin entstandene Korfu-Trail und Aktivitäten wie Stand-up-Paddling, Kajakfahren, Tauchen, Schnorcheln, Paragliding und Paratriking.

Müllkrise: Herausforderungen und Wege zu nachhaltigerer Abfallwirtschaft

Obwohl die positiven ökologischen Entwicklungen und das zunehmende Nachhaltigkeitsbewusstsein in den Gemeinden erfreulich sind, bleibt die Entstehung neuer Herausforderungen nicht aus. Zentral ist hierbei das Problem der Müllentsorgung auf der Insel. Da die Deponiekapazitäten erschöpft sind und die Insel über keine Müllverbrennungsanlage verfügt, kommt es seit einigen Jahren wiederholt zu längeren Zeiträumen, in denen der Müll nicht abgeholt wird. Es entstehen insbesondere im Landesinneren und in den Seitenstraßen Abfallberge. Zu einem großen Teil verantwortlich ist leider – wie bei so vielen Reisezielen – ein Tourismus, der viel Abfall produziert. Nun ist es also umso wichtiger, schnell zu handeln und das eigene Handeln und Wirtschaften so nachhaltig wie möglich zu gestalten. 

ReNatours Nachhaltigkeitskonzept auf Korfu

Im Sinne des Umweltschutzes aktiv werden müssen deshalb auch touristische Player wie lokale Unterkünfte oder Reiseveranstalter. Zu diesen zählt mit einer Anlage im Honigtal sowie einer Anlage bei Marathias auch ReNatour. Beide Reiseziele wurden durch die Renovierung von leerstehenden Gebäuden vor dem Verfall gerettet und so als ökologische Unterkünfte wieder „zum Leben erweckt“. Hierbei wirkten ausschließlich lokale Handwerker*innen mit – einige von ihnen stammen direkt aus der Bucht. Für sie und viele weitere Einheimische wurden durch das Tourismusprojekt neue Arbeitsplätze geschaffen.

Beide ReNatour-Reisen basieren auf einem ganzheitlich ökologischen Konzept. Großer Wert wird etwa auf Naturverbundenheit und Ökologie gelegt. Beispiele für diesbezügliche Maßnahmen sind die Erzeugung von Warmwasser durch Solarthermie, die Nutzung von Öko-Reinigungsmitteln, Beleuchtung durch moderne LED- und Solarlampen, eine zum großen Teil autarke Stromherstellung, ein umfassendes Müllkonzept und vieles mehr. Um auch den Aspekt der Regionalität sicherzustellen, werden unter anderem saisonale und regionale Produkte eingekauft sowie eigene Ziegen, Hühner und Bienen gehalten, und im Garten wird Bio-Gemüse angepflanzt. Geachtet wird außerdem auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen vor Ort, die Unterstützung familiärer und lokal typischer Strukturen sowie eine hohe regionale Wertschöpfung – etwa durch die Kooperation mit Nachbar*innen oder lokalen Projekten wie dem Corfu Compost Project und dem Kinderheim The smile of the child.

Ein großer Erfolg: Das Müllkonzept der ReNatour-Unterkünfte auf Korfu wurde von der Ecological Recycling Company in Zusammenarbeit mit Coca-Cola in Griechenland und der Hellenic Recycling Utilization Company mit Unterstützung der Coca-Cola Foundation als best practice-Beispiel vorgestellt. ReNatour erhielt hierbei eine Goldmedaille für das ökologische Engagement. Das Konzept wird stetig weiterentwickelt und ist ein Vorzeigebeispiel für ein neues, ökologisches Wirtschaften im Tourismus. Es repräsentiert darüber hinaus eine hoffnungsvolle und nachhaltige Vision für die Zukunft Korfus.

Wo geht’s hin? Ein Zukunftsausblick

Es ist wichtig, flexibel und kreativ zu bleiben, um dem Abfallproblem auf Korfu entgegenzuwirken. Es gibt auf Korfu bisher wenige Unterkünfte, die sich dazu entschieden haben, das Abwasser aufzubereiten, um es zum Beispiel für die Gartenbewässerung zu verwenden. Stattdessen werden die üblichen Sickergruben verwendet. ReNatour arbeitet aktuell am Bau einer Kläranlage bei der Villa KaliMeera, die das Abwasser reinigen soll. Zukunftsorientierte Ideen und Vorhaben wie diese sind essenziell, um die Natur auf Korfu zu bewahren und die Insel weiterhin grün zu halten. Die Verantwortung hierfür tragen wir alle.

Da die korfiotische Regierung sich nicht um die Abfallproblematik der Insel kümmerte, wurde die Initiative The Corfu Compost Project aktiv und setzte eigenständig Müllprojekte auf der Insel um. Zu den Erfolgen ihrer Aktivitäten zählen zum Beispiel Plastik-Recyclingstellen und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. Besonders erfreulich ist, dass Korfu-Stadt nun Biomüll sammelt und diesen an eigens dafür geschaffene Orte befördert. Leider werden die positiven Entwicklungen von Zeit zu Zeit auch wieder zurückgeworfen. So wurde die Recyclingstelle in Messonghi, mit mit der auch ReNatours Villa KaliMeera zusammenarbeitet, kürzlich eingestellt.

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Bilder:

Header & Beitragsbild: © Canva

Bilder im Textteil, sofern nicht anders angegeben: © ReNatour

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