Kolumbien Panorama

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Blogbeitrag Kolumbien

Kolumbien – ein Urlaubsland, das man fühlen muss

Erst nachdem ich Freunden und Familie erzählt hatte, dass ich eine Rundreise durch Kolumbien plane, fiel mir auf, dass es immer noch viel zu viele Vorurteile gegenüber diesem wundervollen Land gibt. Sind die Gründe dafür vielleicht in den Netflix Serien wie Narcos und Co zu finden? Ich denke zum Teil ja, denn viele glauben immer noch, dass es in Kolumbien zugeht, wie zu Zeiten Pablo Escobars. Ich möchte mit diesen Vorurteilen aufräumen und lasse Euch auf meiner Kolumbien-Reise über die Schulter schauen.

Kolumbien ist ein Land der Kontraste

Hier trifft koloniale Architektur auf moderne Skylines, und traditionelle Indigenen-Kulturen verschmelzen mit urbanem Lebensstil. Die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada reichen fast bis zur Küste. Wo sonst kann man am Strand liegen und im Hintergrund Schnee sehen? Zwei Küsten umranden Kolumbien, die Karibik und der Pazifik. Der Amazonas lockt mit einer reichen Tierwelt, versteckte Ruinen vergangener Völker warten bei mehrtägigen Wanderungen darauf entdeckt zu werden, Wüstenlandschaften erheben sich an der Grenze zu Venezuela und die Tatacoa Wüste gleicht dem Grand Canyon der USA.

Palomino-Karibikküste
Medellín

Medellín ist die zweitgrößte Stadt Kolumbiens, der internationale Flughafen liegt etwas außerhalb und man fährt über eine Schnellstraße in die Stadt hinein. Sie liegt in einem Tal und das Häusermeer klettert an den Berghängen hinauf, alles ist mit Seilbahnen verbunden. Faszinierend, denn diese werden als öffentliches Verkehrsmittel benutzt. In der Stadt selbst stehen überall Figuren von Botero, einem kolumbianischen Künstler, der als Picasso Lateinamerikas bezeichnet wird und erst kürzlich verstarb. Wer Interesse hat, mehr über die Zeit Pablo Escobars zu erfahren, ist hier genau richtig, denn man kann auf seinen Spuren wandeln und erfahren, wie er die Stadt und das Land geprägt hat und wie sich Kolumbien seither verändert hat.

Pablo Escobar, Kolumbien
Poblado – das Ausgehviertel schlechthin

Ich habe in Poblado gewohnt, perfekt, um abends auszugehen. Bars, Clubs und Restaurants gibt es hier, soweit das Auge reicht. Wer etwas mehr Ruhe sucht, sollte sich ein anderes Viertel suchen. An einem Tag bin ich mit der Seilbahn hinauf zur Comuna 13 gefahren. Früher aus Sicherheitsgründen undenkbar gewesen, ist das Viertel heute ein absoluter Touristenmagnet. Graffitis zieren die Häuser und jedes erzählt seine eigene Geschichte. Ja, es ist voll, laut und touristisch, aber diese Gegend hat einen ganz besonderen Vibe und ich empfehle jedem einen halben Tag dort zu verbringen. Außerdem ist Medellín optimal als Ausgangspunkt zur Erkundung der Gegend. Ich habe den Piedra del Peñol besucht, zweifellos eine der beeindruckendsten, natürlichen Sehenswürdigkeiten Kolumbiens. Wenn man die über 700 Stufen hinauf auf den riesigen Monolith geschafft hat, erwarten euch wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Seenlandschaften.

Medellín, Comuna 13
Die Kaffeezone

Die Kaffeezone Kolumbiens, auch bekannt als „Zona Cafetera“, ist eine Region von außergewöhnlicher Schönheit und kultureller Bedeutung. Sie erstreckt sich über die drei Departamentos Caldas, Quindío und Risaralda im Zentrum des Landes und bildet das Herz des kolumbianischen Kaffeeanbaus. Diese Region ist nicht nur für ihre erstklassigen Kaffeeplantagen bekannt, sondern auch für ihre üppige Landschaft, reiche Kultur und herzliche Gastfreundschaft.

Zona Cafetera de Colombia

Ich habe in einer Unterkunft übernachtet, die nicht spektakulärer hätte sein können. Kleine Cottages aus Glas, auf Stelzen gebaut und Villen mit eigenem Pool, eingebettet in die Natur, magische Sonnenaufgänge und die Geräusche der Natur in der Nacht zum Einschlafen: ein paradiesischer Ort! Die kleinen bunten Dörfchen mit Kopfsteinpflasterstraßen sind hier überall zu finden. Besonders sehenswert sind Filandia und Salento. Wer sich für die Kaffeekultur interessiert, kann in der Zona Cafetera traditionelle Kaffeebauern besuchen und mehr über den Anbau lernen. Ausreiten, wandern, Fahrradfahren – diese Gegend ist ein Mekka für Outdoorliebhaber.

Unterkunft in Koloumbien
Valle de Cocora

Ich habe einen Tagesausflug ins Valle de Cocora unternommen, was die Kolumbianer auch als Disneyland Kolumbiens bezeichnen. Schnell verstand ich wieso, denn überall wurden für optimale Instagram-Fotos künstliche Foto-Stopps erbaut. Meine Empfehlung: Tiefer eintauchen und abseits der Touristen eine Wanderung bis zur Berghütte ganz nach oben einplanen. Mein Guide ließ mich barfuß durchs Gras laufen und erklärte mir die Bedeutung von Luft, Feuer, Wasser und Erde für seine Kultur.

La Cabonera

Wer noch mehr Abenteuer und Authentizität sucht, dem empfehle ich eine Tour nach La Cabonera. In einem Jeep wurde ich am nächsten Tag zwei Stunden in ein Tal aus Wachspalmen gebracht. Der Weg ist beschwerlich, aber ich stellte mich auf die Ladefläche und ließ den Wind durch meine Haare wehen. Angekommen in La Cabonera konnte ich meine Augen kaum trauen: Ich war alleine mit dem Guide und die Wachspalmen erstreckten sich soweit das Auge reicht. Es gab nur die Natur, den Guide, mich und ein paar Kühe, was eine unvergessliche Erfahrung war.

El Peñol, Kolumbien
Die Karibikküste Kolumbiens

Per Inlandsflug ging es für mich weiter nach Santa Marta. Dort ausgestiegen schlug mir die Luftfeuchtigkeit entgegen, für mich ein tolles Gefühl. Mit meinem Guide unternahm ich eine kleine City Tour durch das bunte Santa Marta. Im Museo del Oro habe ich mehr über den Tayrona-Stamm erfahren und über die vier unterschiedlichen indigen Völker Wiwa, Arhuaco, Kogi und Kankuamo, die noch heute etwa 30.000 Angehörige haben und an den Hängen der Sierra Nevada de Santa Marta leben. Am nächsten Tag ging es für mich weiter in den berühmten Tayrona Nationalpark, der eine Vielzahl von Ökosystemen, darunter dichte Regenwälder, malerische Strände und karge Küstenlandschaften, umfasst. Am Ende der Wanderung warten Traumstrände und karibisches Badewannenwasser.

Tayrona, Kolumbien
Cartagena – einfach bezaubernd

Mit dem Bus ging es für mich von Santa Marta etwa 4 Stunden nach Cartagena. Diese bezaubernde Küstenstadt an der karibischen Küste Kolumbiens ist ein Juwel, das mich mit seinen farbenfrohen Kolonialgebäuden und verwinkelten Gassen begeistert hat. Die historische Altstadt von Cartagena, die von massiven Befestigungsanlagen umgeben ist, wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und ist ein faszinierendes Schaufenster in die Vergangenheit.

Street Art in Cartagena

Bei einer City Tour, kombiniert mit einer Food-Tour, erfuhr ich mehr über die im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründete Stadt. Nicht verpassen sollte man Pan de Bono, Mojarra Frita oder die typischen Empanadas. Wenn das Nachtleben Cartagenas erwacht, sieht man leider auch die Schattenseiten dieser vom Tourismus lebenden Stadt. An den großen Plätzen gibt es viel Prostitution und Drogenprobleme. Dennoch sollte Cartagena auf keiner Kolumbienreise fehlen.

Getsemani, Kolumbien

Mein Tipp: Sich am Abend durch das Viertel Getsemani treiben lassen, leckere Cocktails trinken und Latino-Musik an jeder Ecke erleben.

Cartagena, Kolumbien
Rosario-Inseln

Ein bisschen Strand am Ende der Reise darf natürlich nicht fehlen. Die vorgelagerten Islas del Rosario bestehen aus 28 Inseln, die mit dem Boot von Cartagena aus erreicht werden können. Türkises Wasser, bunte Unterwasserwelt und weiße Strände empfingen mich nach meiner 2-stündigen Überfahrt. Besonders beeindruckt hat mich das Hotel Punta Faro auf der Isla Mucura, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Dank einer speziellen Kläranlage gelangt kein Abwasser ins Meer, es gibt kein Plastik und das Meerwasser wird gefiltert, um dieses zum Spülen und Putzen zu benutzen. Und das Schönste an diesem Kleinod: Es gibt keine Zimmerschlüssel! Alles ist offen und man setzt auf ein vertrauensvolles Miteinander.

Kolumbien ist ein Reiseland, das man mit allen Sinnen spürt, und einen Teil meines Herzens habe ich dort gelassen, bis ich wieder komme.

Isla Mucura, Kolumbien

Bilder:

Header: © Canva

Beitragsbild: © atambo tours 

Bilder im Textteil, sofern nicht anders angegeben: © atambo tours

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